Produktdetails
Titel: Prosa 4 (1951 - 1956)
Autor/en: Gottfried Benn
ISBN: 3608955631
EAN: 9783608955637
1951-1956.
Herausgegeben von Ilse Benn, Gerhard Schuster
Klett-Cotta Verlag
Januar 2001 - gebunden - 751 Seiten
Beschreibung
Zentral sind die drei großen poetologischen Arbeiten »Probleme der Lyrik«, »Altern als Problem für Künstler« und »Soll die Dichtung das Leben bessern?«. Enthalten ist die Rede zur Verleihung des Büchner-Preises sowie die auf Else Lasker-Schüler. Die aufwendige Forschungsarbeit des Herausgebers macht es möglich, dass im vorliegenden Band mehrere noch nie in einer Benn-Edition abgedruckte Texte zu finden sind.
Inhaltsverzeichnis
Dankrede am 65. Geburtstag (1951)
Probleme der Lyrik
Rede in Darmstadt
Essays. Vorbemerkung
"Mein Schmerzenskind" (Antwort auf eine Rundfrage) Sieben nennen ihre Wünsche Zum Tode Knut Hamsuns Schriftsteller, die ich nicht besuchte - Spiel mit großen Namen. Nobel-Preis - Toto für Literatur 3 Lieblingsgedichte Was erwarte ich von der Musikkritik? Paris - Eindrücke, Begegnungen, Erinnerungen Was haben die Leser zu erwarten ? Wunschzettel deutscher Dichter Worauf können wir hoffen? Meine stärksten Eindrücke Verse der Liebe Meine stärksten Eindrücke Lyrik des expressionistischen JahrzehntsNichts in Sicht Berlin zwischen Ost und West Gibt es heute eine Moderne ? Von den Wirkungen des Schriftstellers in dieser Zeit Ihr liebstes Buch Phädra Die Zisterne Bürger und Partisan Staub Rene Rilkes Prager Jahre Werke und Tage Das Wagnis der Sprächet Waldregenworte Magnum Das Schönste
Portrait
Gottfried Benn (1886-1956) ist einer der bedeutendsten deutschen Lyriker des 20. Jahrhunderts. Auch in seiner Prosa, seinen Essays, autobiographischen Schriften und Briefen ist er der "Phänotyp" seiner Epoche. 1951 erhielt der den Georg-Büchner-Preis.
Leseprobe
ALTERN ALS PROBLEM FÜR KÜNSTLER
Das Thema meines Vortrages ist vielleicht etwas weiter gefaßt, als ich mit meinem Wissen füllen kann. Falls Sie das zum Schluß sagen werden, bitte ich Sie zu bedenken, daß dieses Thema, soweit ich habe feststellen können, kaum je als Einzelfrage ins Auge gefasst ist, jedenfalls ist die Literatur darüber sehr gering, ich habe daher den Versuch machen müssen, das Bild zum Teil durch meine eigenen Erfahrungen und Erkenntnisse zu ergänzen.
Ich bin auf dieses Thema durch mehrere Anlässe gekommen, äußere und innere. Ich war im letzten Winter in Berlin in einem Vortrag der Kant-Gesellschaft, in dem ein Kant-Experte über das nachgelassene Werk Kants sprach, das Opus postumum, dessen Original im letzten Weltkrieg in Norddeutschland verlorenging, wovon Abschriften aber vor etwa zwei Jahrzehnten mit Anmerkungen und textkritischen Bemerkungen der philosophischen Öffentlichkeit zugänglich gemacht waren, allerdings bis ins letzte durchgearbeitet war es offenbar noch nicht. [...]