Inhalt:Joanna spricht jeden Abend einen Schutzzauber, um ihr Zuhause mit all den magischen Büchern zu beschützen. Seit dem Tag, als ihr Vater durch ein solches magisches Buch starb, ist dies ihre tägliche Aufgabe, der sie ihr ganzes Leben widmet. Allein, ohne ihre Familie.Denn ihre Schwester Esther bleibt immer nur für ein Jahr an einem Ort und zieht dann weiter. Seit ihrem 18. Lebensjahr folgt sie dieser Anweisung ihres Vaters. Nur dieses Jahr bricht sie ihren Vorsatz und will länger in der Forschungsstation am Südpol bleiben. Was soll schon passieren?Meine Meinung:Die Geschichte hat mich sofort in ihren Bann gezogen. Das lag vor allem am Setting, denn die Handlung nimmt nur sehr langsam an Fahrt auf. Es braucht viel Hintergrundwissen, um diese Welt zu verstehen und die bekommt man als Leser geliefert. Joanna und Esthers Vater hat eine Bibliothek mit seltenen magischen Büchern aufgebaut. All diese Bücher wurden mit Blut geschrieben und beinhalten verschiedene Zauber. Die Idee fand ich sehr spannend und wollte unbedingt mehr wissen.Joannas und Esthers Vater hat sein Leben damit verbracht, solche magischen Bücher zu finden und zu beschützen. Joanna hat nach seinem Tod ganz selbstverständlich seine Nachfolge angenommen. Esther reist dagegen um die Welt, weil ihr Vater das von ihr verlangt hat. Jedes Jahr um die gleiche Zeit verlässt sie einen Ort und zieht weiter, ohne die genauen Gründe zu kennen, aber sie vertraut ihrem Vater.Ich hatte den Eindruck, ein gutes Gefühl für das Leben von Joanna und Esther zu haben. Die Perspektive wechselt zwischen den beiden Schwestern und Nicholas, einem jungen Mann, der in einer noch viel größeren Bibliothek lebt als die, um die sich Joanna kümmert. Nicholas hat eine besondere Fähigkeit in Bezug auf die magischen Bücher. Mir haben alle drei Perspektiven gut gefallen. Ich habe mich immer gut wieder reingefunden, sobald die Geschichte zum nächsten Protagonisten gewechselt hat.Das langsame Tempo der Handlung hat allerdings zur Folge, dass die Geschichte erst sehr spät an Spannung gewinnt. Erst gegen Ende erhöht sich das Tempo und alles geht dann ziemlich schnell, zum Glück aber nicht zu schnell und nicht zu einfach, auch wenn ich mir mehr Twists gewünscht hätte.Die Welt, die die Autorin geschaffen hat, ist facettenreich und bietet Potenzial für noch mehr Abenteuer und Geschichten. Ich hätte auch gerne die Bibliothek von Nicholas noch weiter erkundet, denn auch hier liegt viel Potenzial für Geheimnisse.Mich hat die Geschichte insgesamt gut unterhalten. Ich mochte den ruhigen, detaillierten Schreibstil. Die Geschichte hat das meiner Meinung nach gebraucht und es war dennoch interessant. Es war nicht störend, sondern ganz im Gegenteil sehr hilfreich, dass die Anlaufzeit hier etwas länger ist. Ich wollte auch zwischendrin immer wissen, wie es weitergeht. Durchhalten lohnt sich hier auf jeden Fall. Auch der Schluss ist stimmig und beantwortet so ziemlich alle Fragen. Ich kann das Buch daher auf jeden Fall empfehlen.