Im kollektiven Gedächtnis sind die Julikrise 1914 und das Augusterlebnis mit Sonne, Hitze und Ferienglück verbunden. Auf einen Traumsommer sei der Krieg wie ein Gewitter gefolgt. Basierend auf meteorologischen Daten, zeitgenössischen Quellen sowie retrospektiven Deutungen zeigt der Autor das Verhältnis zwischen Topos und Realität auf. Das Wettergeschehen während der Julikrise kann zwar mit dem "reinigenden Gewitter" durchaus in Einklang gebracht werden, aber erst das Sommerwetter im August hat die euphorische Herausstellung des "Augusterlebnisses" nachhaltig unterstützt. Die retrospektive Deutung von "Traumsommer" und "Kriegsgewitter" bildet so die Grundlage, argumentativ die schicksalsergebene Unschuld gegenüber einer Naturkatastrophe zu betonen. Der Autor untersucht, wie sich Strategien der Rechtfertigung und der Schuldzuweisung am Umgang mit dem Topos nachweisen lassen.
Inhaltsverzeichnis
Sommernarrativ Inszenierte Überraschung Die Unschuld der Zeitzeugen Das kollektive Gedächtnis Narrativität der historischen Darstellung Wetter 1911-1914 Abbruch des Urlaubs Wetterumschwung und Kriegswende Der Traumsommer als goldenes Zeitalter Ohne Überraschung kein Sommernarrativ
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