Erzählungen und Bilder aus der Ukraine - fünf Jahre nach einer Revolution, die womöglich gar keine war? Was bleibt von der Orangen Revolution, in einem Land zwischen Finanzkrise, Oligarchen und Polit-Elite mit ihren Machtspielen. Der ukrainische Autor Serhij Zhadan und der polnische Fotograf Jacek Dziaczkowski erzählen von Clowns im Auslandseinsatz, Bergarbeitern im Donbass, von der neuen Mittelschicht in Kiew, den Kiffern von Charkiw und ganz normalen Leuten auf den Straßen Lembergs: poetisch und krass, zärtlich und genau.
Serhij Zhadan, Dichter, Schriftsteller, Aktivist ist einer der Akteure der Freiheitsbewegung in der Ukraine. Er lebt im östlichen Teil des Landes, in Charkiw - und das ist für Freunde demokratischer Rechte kein einfaches Pflaster. Zhadan wurde denn auch Anfang März von einer Bande von Unbekannten krankenhausreif geschlagen. In dem Sammelband DIE SELBSTMORDRATE BEI CLOWNS berichtet er in Erzählungen und anderen Texten aus der Frühzeit der unabhängigen Ukraine. Das ist gerade mal ein paar Jahre her - das Buch, unterhaltsam, bitter und schnell, hilft zu verstehen, was in diesem europäischen Land in den ersten Monaten des Jahres 2014 geschieht.