Liebe, von der beide nicht dachten, dass sie sie finden würden
von
Lottchen
- 11.11.2019
Der zweite Band rund um das Hotel, das Frauen erotische Wünsche erfüllt, dreht sich ausgerechnet um zwei Männer. Martin ist der Securitychef, ein charismatischer Wolfswandler, stark und selbstsicher. Auch Thomas ist ein Wolf, jedoch mit menschlicher Mutter. Er arbeitet als Kriminalbeamter. Beide haben Wunden aus ihrer Vergangenheit davongetragen: Martin wurde aus seinem Wolfsrudel ausgeschlossen, weil sein Vater, der Alpha keine andersorientierten Männer duldet. Thomas ist vaterlos aufgewachsen, kam später in ein Rudel, das ihn aber auch sofort verstieß, als seine Homosexualität herauskam. Als er Martin im Lauf seiner Ermittlungen begegnet, ist er gleich von ihm fasziniert, doch er wagt es nicht, sich zu offenbaren. Zum Glück gibt es Lena, seine Kollegin, die mit Martins Chef Marco liiert ist und die sowohl Martin als auch Thomas glücklich sehen möchte. Also lässt sie sich etwas einfallen ...
Ich kenne alle Romane der Autorin und liebe ihre Geschichten, also habe ich auch »Verbotene Liebe« blind heruntergeladen. Nachträglich stellte ich fest, dass es sich um eine Gay-Romance handelt und dieses Genre liegt mir so gar nicht. Jetzt bin ich froh, dass ich mich darauf eingelassen habe. Mit Thomas und Martin erlebte ich zwei Protagonisten, die beide eigenständige Charaktere sind und doch vieles gemeinsam haben. Die Story ist abwechslungsweise aus der Sicht von Thomas und Martin geschrieben. Dadurch werden die beiden lebendig, ich konnte mich in ihre Gefühle hineinversetzen und meine Wut über die Intoleranz, die leider Homosexuellen immer noch oft entgegengebracht wird, steigerte sich beim Lesen. Neben der Liebesgeschichte wird es richtig spannend, es passiert einiges rund um das 'Literary Passion', auch wenn die Kundschaft dieses Mal nicht im Vordergrund stand. Es bleiben ein paar Dinge offen, aber nicht in Form eines unangenehmen Cliffhangers (die ich gar nicht schätze), sondern gerade so, dass ich neugierig bin auf die Fortsetzung, ohne schlaflose Nächte zu haben. Dass die fantastische Welt vor meinen Augen richtiggehend lebendig wird, ist dem tollen Schreibstil der Autorin zu verdanken. Die zögerliche Annäherung der beiden Protas ist dermaßen liebevoll aufgebaut, dass ich zum Schluss kam, dass es keine Rolle spielt, welches Geschlecht die beiden Liebenden haben. Lediglich auf die Sexszenen hätte ich persönlich verzichten können - obwohl sie durchaus geschmackvoll und nicht derb sind. Dass die beiden Protas aus dem ersten Teil, Marco und Lena, wieder mitspielen durften, war für mich ein besonderes Highlight.
Ich kann diese Geschichte allen empfehlen, die gerne hingebungsvolle Liebesgeschichten mit Fantasy und Krimi gemischt, lesen. Mich hat die Story total begeistert.