Michi ist erst 14, seine kleine Schwester Xandra noch jünger, als ihre Eltern bei einem Autounfall ums Leben kommen. Die Familie war auf dem Weg in den Urlaub doch anstatt nach Spanien kommen die beiden Kinder nun in ein Übergangsheim. Aufgrund des Alters stehen die Chancen sehr schlecht, dass sie ihre Zukunft gemeinsam verbringen können und so versucht Michi alles um selbst eine Lösung zu finden.Felicitas Korn verwebt hier mehrere Geschichtsstränge sehr gekonnt miteinander. Der Leser begleitet Michi, den Jungen, der seine Eltern verloren hat, King, der sein Leben voll ausschöpft mit Parties, Drogen und Frauen und schließlich noch Loosi, Alkoholsüchtig, sein Leben verbraucht und er selbst arbeitslos und am Ende angekommen. Lange Zeit habe ich mich gefragt, wie das alles denn nun zusammen hängt und manchmal war mir die Unklarheit sogar etwas zu viel. Die einzelnen Handlungsstränge waren in sich zwar spannend und gut erzählt doch zusammen entstanden immer wieder kleine Längen und ich empfand das Weiterlesen als mühsam. Erst ganz am Ende ergibt sich ein Bild das stimmig ist.Die Erzählweise funktioniert überwiegend gut und auch die Sprache hat mir gut gefallen. Man bekommt ein Gefühl für die handelnden Personen, doch durchaus wichtige Nebencharaktere bleiben ein bisschen blass fand ich. Hier hätte man vielleicht mehr herausarbeiten können, inwieweit sie den Lebensweg der anderen beeinflussen. Am Ende ist vieles klar, die Puzzlestücke setzen sich nach und nach zusammen zu einem Gesamtbild und dennoch hatte ich nicht das Gefühl, die Personen wirklich begreifen zu können.Ich habe das Buch dennoch gerne gelesen und v.a. die Auflösung am Ende hat mich nochmal sehr mit der Geshcihcte versöhnt. Doch für 5 Sterne reicht es trotzdem nicht ganz, irgendetwas hat mri am Ende gefehlt. Ob es jetzt die manchmal blassen Figuren waren oder die Fragen im Mittelteil kann ich dabei gar nicht so genau sagen, denn an sich hat das insgesamt doch gut gepasst.