Märchenhafte und doch wahre Geschichten aus einem besonderen Restaurant Seit bald 40 Jahren stehen sich zur Mittagszeit in einer unscheinbaren Kölner Straße Menschen die Füße platt, lugen durch ein verhangenes Schaufenster und warten darauf, an einen zauberhaften Ort vorgelassen zu werden. Das Le Moissonnier ist ein in vielerlei Hinsicht ungewöhnliches Sternerestaurant und zugleich der Schauplatz so unzähliger wie unwahrscheinlicher Geschichten. Seine eigentliche Geschichte beginnt Anfang der 80er-Jahre, als Vincent und Liliane, beide aus Frankreich stammend und Berufseinsteiger im Gastronomiegewerbe, sich in Berlin über den Weg laufen. Im Nu nimmt eine Liebesgeschichte ihren Lauf und führt nach weiteren Lehrjahren und einem Umzug nach Köln zur Gründung eines eigenen Bistros. Wie von einem modernen Märchen erzählt dieses Buch von einer bescheidenen Idee und den Hürden einer Existenzgründung in der Fremde, von den Mühen des Aufstiegs und vom Zauber des Erfolgs. Wir lesen von auffälligen und unauffälligen Gästen, von den abenteuerlichsten Seiten der Arbeit mit Menschen in der Gastronomie und von den Grundlagen der gehobenen Küche. Denn das Buch macht auch vor der Schwingtür zum Allerheiligsten nicht halt: mit einer verblüffenden Offenheit berichtet es von der raffinierten und dabei zutiefst sinnlichen Arbeit einer Sterneküche. Ein Buch, das Genuss und Geschmack erfahrbar macht, das die wunderlichsten Gestalten zum Leben erweckt und einen besonderen Ort zum Strahlen bringt.
Vincent Moissonnier hat zusammen mit seiner Frau Liliane fast 40 Jahre lang das 2-Sterne-Restaurant >Le Moissonnier< in Köln geführt. Seine Stil-Kolumne im Kölner-Stadt-Anzeiger wurde zum Erfolgshit quer durch die Generationen.
Bert Gamerschlag, Absolvent der Henri-Nannen-Schule, vorher Studium der Anglistik und Theologie u. a. in Kanada und Schottland. Nach fünf Jahren beim Spiegel ab 2001 beim Stern zuständig für alles, was man essen und trinken kann.
Dieses Buch über das Sterne-Restaurant Moissionnier in Köln habe ich sehr gerne gelesen. Es gibt einen sehr persönlichen Eindruck über die Arbeit in der Gastronomie. Das ist allerdings kein Wunder, da der Autor Vincent Moissonnier der Eigentümer ist und gemeinsam mit seiner Frau Liliane seit vierzig Jahren das Restaurant betreibt.
Er erzählt abwechselnd über seinen Werdegang vom Schulabbrecher bis zum erfolgreichen Unternehmer, der alles seinem Traum vom (Sterne)Restaurant unterordnet. Dabei spart er Misserfolge und Rückschläge nicht aus. Neben harter Arbeit haben die Moissonniers immer auch das Quentchen Glück des Tüchtigen gehabt.
Das Buch ist voller Leidenschaft! Leidenschaft für seine Frau Liliane, für die Stadt Köln, für perfektes Ambiente und komplexe Speisen.
Detailreich werden wir in die Haute Cuisine eingeführt. Das kann manchem Leser vielleicht zu detailverliebt sein, streicht aber Moissonniers Liebe zur Kochkunst heraus.
Dazwischen erzählt er Anekdoten über seine Gäste und warum er manchmal den einen oder anderen Gast nicht mehr in seinem Lokal haben will. Wir Leser erfahren alles und ein bisschen mehr über das Restaurant, seine Mannschaft und seine Küche.
Schmunzeln musste ich, als er über einige Küchenutensilien berichtet, die man so nicht in einer Sterneküche erwartet. Zum Beispiel das einfache Küchenmesser Victorinox Nr. 11, das sich auch in unserem Haushalt findet.
Fazit:
Gerne gebe ich diesem Buch, das uns Einblick in ein Sterne-Restaurant bietet, 5 Sterne.
Vincent Moissonnier, Bert Gamerschlag: Ein Tisch am Fenster bei hugendubel.de