Zeit der Krähen ist ein fesselnder Teil der Reihe, in dem viele Charaktere, selbst die weniger interessanten, durch spannende Kapitel glänzen. George R. R. Martin entwickelt seinen Schreibstil weiter, was die Lektüre angenehmer macht. Dennoch gibt es einige störende Elemente, die zunehmend auffallen.Die Gewalt und Brutalität nehmen an manchen Stellen überhand, was den Lesegenuss trüben kann. Auch die abrupten Enden mancher Kapitel und die häufigen, ambivalenten Cliffhanger wirken eher unbefriedigend als spannend.Der Fokus liegt stark auf den politischen Intrigen von Königsmund, was für viele Leser ein Highlight der Serie darstellt. Dennoch fehlt es diesem Band an den großen, denkwürdigen Momenten, die in den vorherigen Büchern so präsent waren. Es fühlt sich an, als würde die Geschichte einfach nur überbrückt, um die Handlungsfäden für den nächsten Teil zusammenzuführen. Während ich das nicht unbedingt negativ sehe, hätte ich mir gewünscht, dass die Handlung etwas dynamischer vorankommt, vor allem nach der langen Wartezeit zwischen den Bänden.Insgesamt ist Zeit der Krähen ein lesenswerter, wenn auch ruhiger Teil der Das Lied von Eis und Feuer-Reihe, der die Vorfreude auf das nächste Abenteuer schürt.