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T. C. Boyles großartiger Amerikaroman. »Ein faszinierendes Porträt amerikanischer Paranoia. « Denis Scheck in ARD Druckfrisch in SRF Kultur Literaturclub


Kontrolle versus Freiheit

In Costa Rica überfallen drei bewaffnete junge Männer eine Rentnergruppe. Sten Stensen, Schuldirektor im Ruhestand und Vietnam-Veteran, erwürgt einen der Räuber. Sten wird von den anderen Reisenden als Held gefeiert, die Polizei drückt ein Auge zu.

Bei Stens Sohn Adam liegen die Dinge anders. Seine Gewaltbereitschaft macht ihn zu einer lebenden Zeitbombe: Adam fliegt von der Schule, wird mit Medikamenten ruhiggestellt und ins Erwachsenenleben entlassen. Fortan lebt er ein Einsiedlerleben und hortet Waffen. Eines Tages gabelt Sara, Aushilfslehrerin und Hufschmiedin, ihn am Straßenrand auf. Auch Sara steht mit der bürgerlichen Gesellschaft auf Kriegsfuß. Adam und Sara werden ein Paar, doch in Adam wächst die Wut weiter, bis er handelt. . .

Produktdetails

Erscheinungsdatum
26. August 2016
Sprache
deutsch
Auflage
6. Auflage
Seitenanzahl
400
Autor/Autorin
Tom Coraghessan Boyle, T. C. Boyle
Übersetzung
Dirk van Gunsteren
Verlag/Hersteller
Originalsprache
englisch
Produktart
kartoniert
Gewicht
338 g
Größe (L/B/H)
193/124/22 mm
ISBN
9783423145152

Portrait

Tom Coraghessan Boyle

T. Coraghessan Boyle, geboren 1948 in Peekskill, New York, unterrichtet an der University of Southern California in Los Angeles. Für seinen Roman World's End erhielt er 1988 den PEN/Faulkner-Preis. Als Enfant terrible der amerikanischen Gegenwartskultur wurde T. C. Boyle zum Pop- und Literaturstar seiner Generation.

Pressestimmen

Keiner schreibt so anspruchsvoll und lustig über Freaks und Utopisten, reale Persönlichkeiten (Kinsey, Kellogg, Wright) und historische Ereignisse. Günter Keil, Playboy

Boyle schildert phantastisch und spannend von der ersten bis zur letzten Seite die düstere Seite des American Way of Life. Claudia Theurer, Hallo München

Bewertungen

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LovelyBooks-BewertungVon Bergwohlverleih am 01.11.2024
Eine extrem abgedrehte Geschichte - aber in der heutigen Zeit von "fake news" und Parallelgesellschaften wohl aktueller denn je
LovelyBooks-BewertungVon Minijane am 20.04.2023
Dies ist mein 1.Roman des amerikanischen Autors T.C.Boyle, der so produktiv ist, dass fast jedes Jahr ein neues Buch von ihm erscheint.Dem Autor geht der Ruf voraus, dass er sich gerne mit Außenseitern befasst, und auch dieser Roman ist so etwas wie eine Freakshow.Keiner der Protagonisten hat das Potenzial einem als Leser ans Herz zu wachsen, ganz im Gegenteil.Zunächst lernen wir Pensionär und Vietnam Veteran Sten Stenson kennen, der sich mit seiner Frau auf einer Kreuzfahrt in Costa Rica befindet. Als es bei einem Landausflug zu einem Überfall auf die Reisegruppe kommt, nutzt er die Unachtsamkeit eines der jugendlichen Täter und erwürgt den Räuber mit bloßen Händen. Man muss schon schlucken, wenn die Polzei ihm auf die Schulter klopft und wildfremde Menschen ihm  für seine Heldentat einen Drink ausgeben.Die 2. Protagonistin ist Sara Hovarty Jennings. Sie lebt alleine und schlägt sich als selbständige Hufschmiedin und Gelegenheitslehrerin durchs Leben. Sie erinnert an die hiesigen Reichsbürger, denn sie erkennt keine staatlichen Organe an und hängt wilden Verschwörungstheorien an, nach denen der Staat durch Konzerne korrumpiert ist und den Bürgern ihre Freiheit rauben will. Immer wieder gerät sie deshalb in ernste Schwierigkeiten mit der Polizei.Als sie auf Adam trifft, der im übrigen Sten's Sohn ist, wittert sie einen Gleichgesinnten, denn auch Adam hat für die Polizei nur einen Stinkefinger übrig. Aber sie irrt sich gewaltig. Adam ist der Durchgeknallteste von allen. Von kleinauf hat er psychische Probleme, fühlt sich von Aliens und Chinesen bedroht und ist deshalb immer im Tarnanzug und immer bewaffnet unterwegs. Seine Fantasien werden mit Sicherheit auch dadurch befeuert, dass seine Feldflasche stets Hochprozentiges enthält und Drogen natürlich auch sein Ding sind. Liebevoll ist er eigentlich nur zu den Pflänzchen seiner kleinen Opiumplantage. Außerdem identifiziert er sich mit einem Trapper namens Colter, dessen Freiheitskampf er nachspielt. Sara bildet sich ein, mit Adam eine Art Liebesbeziehung führen zu können.Man muss dem Autor zugute halten, dass sich der Roman größtenteils sehr unterhaltsam liest.Die Sprache hat mir sehr gefallen. Da man immer aus Sicht der einzelnen Protagonisten liest, bekommt man auch soweit möglich mit, warum sie handeln, wie sie handeln. Bei Adam wird das allerdings zunehmend schwieriger. Man spürt immer auch etwas Sarkasmus und Gesellschaftskritik in Boyle's Geschichte. Die Freiheit des Einzelnen wird durch seine Romanfiguren auf die Spitze getrieben. Das Drama nimmt seinen Lauf, und das Ende ist nicht sonderlich überraschend.Eine Wertung fällt mir ehrlich gesagt schwer. Ich fand es ganz gut, aber mehr auch nicht. Mir war Adam's Irrsinn auch teilweise zu viel. Auf jeden Fall bin ich sehr neugierig auf andere Bücher von T.C. Boyle und werde sicher mal wieder zu einem seiner Romane greifen.3,5Sterne