Lotte wächst mit ihrer Großmutter und ihrem Vater Anfang des 20. Jahrhunderts auf. Ihr Vater ist Chemiker bei der Firma Henkel. Er ist an der Entstehung des Waschmittels Persil beteiligt und auch Lotte hat von Beginn an eine gute Beziehung zur Familie Henkel. Der erste Weltkrieg beschert auch dem Unternehmen eine Krise. Durch Lottes Unterstützung werden Werbekampagnen ein großer Erfolg und Persil ist aus den Haushalten nicht mehr wegzudenken.
Blütenweiße Träume von Charlotte Jacobi ist ein weiterer Roman des Autorenduos Eva-Maria Bast und Joern Precht. Der Schreibstil ist modern und flüssig und bereitet keine Schwierigkeiten in die Geschichte einzusteigen. Allerdings muss ich erwähnen, dass ich die Protagonistin Lotte zu Beginn etwas anstrengend fand. Mit ihren acht Jahren kam sie mir zu altklug und wissend vor. Ich kann mir auch kaum vorstellen, dass man Kinder damals so ernst nahm, sie nach ihrer Meinung fragte und sie in viele Prozesse mit eingebunden hat. Mit zunehmendem Alter wurde mir Lotte aber immer sympathischer. Mein Lesefluss wurde des Öfteren von Wiederholungen gestört. So wurden Erklärungen zu bekannten Geschehnissen gegeben, und es vermittelte den Eindruck, als ob es sich hierbei um die Fortsetzung einer Reihe handelt. Dies ist vielleicht dem geschuldet, dass hier zwei Autoren am Werk waren. Die Mischung von historischen und fiktiven Ereignissen und Personen gefällt mir sehr gut. Persil ist uns allen bekannt und begleitet uns bereits durch das gesamte Leben. Hier über die Entstehung und den umfangreichen Werbemaßnahmen zu lesen, ist sehr informativ und interessant beschrieben. Natürlich darf auch in einem Unterhaltungsroman wie diesem, eine Portion Herz und Schmerz nicht fehlen. Die Dosierung ist aber genau richtig und driftet nicht ins Kitschige ab. Für die Leserschaft von historischen Romanen eine absolute Empfehlung. Von mir gibt es 4 Sterne.