Kurz entschlossen kehrt Marita ihrem lieblosen Mann und der zwanzigjährigen Tochter den Rücken, setzt sich in ihr nostalgisches Cabrio und braust nach Italien. Im Gepäck trägt sie das Gefühl von Freiheit und die skurrilen Wünsche, die ihre geliebte Tante Lotta an sie gerichtet hat. Auf dem ausgedehnten Roadtrip begegnet sie inspirierenden Menschen, einem nie zuvor erlebten Dolce Vita und einem berührenden Geheimnis aus der Vergangenheit. Sie findet zurück zu ihren Träumen und entdeckt, was sie vom Leben wirklich will. Als sie sich in den charmanten Gino verliebt, wähnt sie sich im siebten Himmel. Auch der rege Kontakt mit ihrem langjährigen Freund Daniel, mit dem sie telefoniert und Briefe schreibt, wärmt ihr die Seele. Schneller als ihr Herz den Ereignissen folgen kann, steht sie zwischen drei Männern. Sie weiß, dass sie eine Entscheidung fällen muss. Doch welche ist die richtige? Wer Geschichten mit heiteren und nachdenklichen Tönen mag, die vom Aufbruch zu Freiheit, Selbstfindung und Liebe handeln, wird »Zitronen zum Frühstück« lieben. Leseprobe: Mein Herz klopfte bis zum Hals. Ich kam mir vor, als würde ich eine schwere Straftat begehen, etwas Ungeheuerliches, für das ich mich schämen müsste. Und, oh ja, ich schämte mich. Diese Grenze zu überspringen, brachte mich in meine persönliche Panikzone. Deswegen schlich ich mich auf leisen Sohlen davon wie eine Betrügerin, Verräterin oder ein sonstiges kriminelles Subjekt. Genau so fühlte ich mich auch. Mein Leben lang hatte ich funktioniert und getan, was alle Welt von mir erwartete. Und nun? Nun stieß ich diejenigen, die sich bislang uneingeschränkt auf mich verlassen konnten, vor den Kopf - ohne Vorwarnung, Ankündigung oder Abschied. Aber nur auf diese Weise traute ich es mir zu. Meine Angst, ein strenger Blick von Christian oder ein empörter Ausruf von Lea könnten genügen, um mich umzustimmen, war viel zu präsent, um mir einen souveräneren Abgang zu ermöglichen. Okay, souverän war mein Abgang folglich nicht, doch dafür hatte er etwas von einem Paukenschlag, etwas von der ganz großen Bühne. Vom schlechten Gewissen abgesehen fühlte ich mich in einem entlegenen Winkel meines Herzens wie eine grandiose Leinwanddiva! Ich platzierte den Brief, dessen Formulierung mir am Vortag alles abverlangt hatte, auf dem Esstisch und las ihn mit abenteuerlichen Verrenkungen meines Magens ein letztes Mal durch. Liebe Lea, lieber Christian, wenn Ihr nach Hause kommt, werde ich unterwegs sein ...