Ich hab¿s regelrecht inhaliert!
Hannah Herbst kann Menschen sehr gut lesen. Schon kleine Bewegungen im Gesicht reichen ihr, um die Wahrheit zu erkennen. Sie hilft der Polizei und fängt damit viele Täter. Nach einer Operation hat sie aber Gedächtnislücken. Genau dann bekommt sie ihren schlimmsten Fall: Eine Frau soll ihre Familie ermordet haben und ist nun aus dem Gefängnis geflohen. Alle haben Angst, dass sie auch ihren Sohn töten will. Hannah sieht das Geständnis Video der Täterin und merkt schockiert, dass die Frau darauf aussieht wie sie selbst. Jetzt muss sie herausfinden, was wirklich passiert ist und wer sie ist. Und sie kämpft dabei gegen ihre eigene Erinnerung.Mit Hannah bin ich sofort warm geworden. Hannah ist Expertin für Körpersprache und Gefühle, sie kann Menschen lesen wie ein offenes Buch. Eigentlich wirkt sie ruhig und kontrolliert, aber innerlich kämpft sie mit Angst und Erinnerungsproblemen. Man merkt schnell, dass sie sich selbst nicht mehr vertraut und alles in Frage stellt. Das macht sie sehr menschlich und greifbar. Je mehr man über sie erfährt, desto mehr spürt man ihre Verzweiflung und gleichzeitig ihren starken Willen, die Wahrheit herauszufinden. Den Mut und die Stärke, die Hannah mitbringt, hat mich sehr berührt.Die Ermittler wirken professionell, aber gleichzeitig misstrauisch und unter Druck, weil der Fall brutal und kompliziert ist. Jede Nebenfigur trägt ein Stück Spannung bei, niemand wirkt zufällig, jeder könnte ein Geheimnis haben. Die Dynamik zwischen den Charakteren sorgt dafür, dass man ständig zweifelt, wem man trauen kann. Besonders spannend ist, wie sie alle mit Hannah umgehen. Zwischen Hilfe, Misstrauen und Angst liegt alles ganz nah beieinander.Der Schreibstil von Sebastian Fitzek war für mich nicht neu, da ich bereits einige Bücher des Autoren gelesen habe. Sebastian Fitzek schreibt sehr packend und direkt, man fühlt sich sofort mitten im Geschehen. Seine Art zu erzählen ist klar, intensiv und voller Wendungen. Es gibt viele kurze Kapitel, die dafür sorgen, dass man immer "nur noch eins" lesen will. Besonders stark ist die Atmosphäre: düster, nervenaufreibend und psychologisch tief. Die Unsicherheit und der Nervenkitzel steigen von Seite zu Seite, sodass man das Buch kaum weglegen kann. Auch der Lesefluss wurde hierbei in keiner Weise gestört.,,Mimik" hat mich komplett mitgerissen. Die Mischung aus Psychologie, Spannung und Emotionen war unglaublich stark. Man rätselt ständig mit, zweifelt an allem und fühlt Hannahs Angst fast selbst. Das Buch zeigt, wie zerbrechlich Wahrheit und Wahrnehmung sein können und wie schnell man sich selbst verliert. Für mich war es ein fesselnder Thriller, der bis zur letzten Seite überrascht und nachhallt. Packend, emotional, psychologisch tief. Ein Thriller, der unter die Haut geht und bis zum Ende schockiert.