Inhaltsangabe:Hannah Herbst wacht in einem Hotelzimmer auf. Gefesselt und geknebelt, mit einer teuflisch schmerzenden Wunde im Bauch. Ihr Peiniger ist niemand anderes als ein Sadist und Betrüger, der schon Menschen ohne Approbation und Narkose operiert hat.Der Chirurg, wie er genannt wird, hat sie aus dem Gefängniskrankenhaus entführt, weil sie laut einem im Netz kursierenden Geständnisvideo ihre Familie im Schlaf bestialisch ermordet haben soll. Hannah leidet an einer selten Medikamentenunverträglichkeit und verliert für eine kurze Zeit ihr Gedächtnis. Um diesem auf die Sprünge zu helfen, zeigt der Chirurg ihr das Video auf dem Handy und sie sieht sich selbst.Aber kann sie wirklich ihre Familie ermordet haben? Seit Jahren schon arbeitet sie als Mimikresonanz-Expertin eng mit der Polizei zusammen und sie hat schon den einen oder anderen Fall erfolgreich lösen können. Aber bei diesem Fall, dem Fischermann-Fall, stößt sie an ihre persönlichen Grenzen. Hat der Chirurg was damit zu tun? Oder war sie es tatsächlich selbst?Mein Fazit:Ja, das ist mal wieder ein typischer Fitzek!Die einzige Protagonistin - nämlich Hannah - hat schon brenzlige Situationen erlebt. Ihre Mutter wollte mit ihr den erweiterten Suizid begehen, sie konnte sich im letzten Moment selbst retten. Und als ihr Sohn Paul im Kindergarten eine dramatische Situation erlebte, wusste sie auch da, was zu tun war. Als Mimikresonanz-Expertin sieht sie Dinge in Bruchteilen von Sekunden, die anderen Menschen verborgen bleiben. Daraus zieht sie die richtigen Schlüsse und reagiert entsprechend. Aber alles hat seinen Preis. Ihre Familie sieht sie wenig, ständig gibt es irgendwo einen Fall oder Gefahren-Situation. Kurzum: Hannah Herbst ist eine sympathische Persönlichkeit mit vielen Ecken und Kanten, die schwer beschäftigt ist.Nun steckt sie selbst in der Klemme und muss nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich um die Wahrheit kämpfen. Denn bei Herrn Fitzeks Geschichten ist vieles mehr Schein als Sein und der wahre Kern der Geschichte versteckt sich sowieso noch einmal ganz woanders!Überraschende Drehungen und Wendungen machen die Geschichte aus, Hannah Herbst weiß selbst nicht immer so genau, was gerade Tango ist. So habe ich als Leserin mit ihr gelitten und mit ihr gerätselt - natürlich erfolglos! Dass muss man dem Autor schon lassen, ihm fallen immer wieder besondere Dinge ein, auf die kein Mensch kommt.Wer die Bücher von Sebastian Fitzek generell mag, ist mit diesem sehr gut bedient. Gewohnt temporeich, verschrobene Charaktere und überraschenden Wendungen. Fünf Sterne gibt es von mir.