**** Mein Eindruck ****
Nach einem etwas holprigen Start hat mich die Geschichte nach etwa einem Drittel komplett gepackt. Die dystopische Welt mit ihrem undurchsichtigen Machtgefüge und einer kleinen Rebellengruppe, die dagegen ankämpft, zog mich zunehmend in ihren Bann. Besonders das entführte kleine Mädchen ging mir sehr nahe ich wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht. Die Geschichte entfaltete nach und nach ihr volles Potenzial, und für mich steht fest: Die Fortsetzung muss ich lesen. Erzählt wird aus mehreren Perspektiven, was die Figuren greifbar und vielschichtig macht, gleichzeitig aber anfangs die Orientierung etwas erschwert. Besonders gelungen fand ich die Darstellung der Freundesgruppe, angeführt von einer authentischen, glaubwürdigen Leitfigur. Am meisten fesselte mich jedoch die Perspektive von Nyco. Seine Ich-Erzählung bringt einen emotional nah an ihn heran. Er ist keine perfekte Figur, sondern sympathisch mit Ecken und Kanten ein Held mit Geheimnissen, die man unbedingt lüften will. Seine mysteriöse Art macht ihn zur zentralen Figur in dieser verstörenden Welt. Sprachlich musste ich mich anfangs an die teils derbe Ausdrucksweise in den Dialogen gewöhnen, was nicht ganz meinem Stil entspricht. Das legte sich jedoch schnell, und insgesamt liest sich das Buch flüssig und atmosphärisch dicht. Ich war durchgehend nah an den Figuren dran.
**** Empfehlung? ****
Eine fesselnde Dystopie mit vielschichtigen Figuren, einem spannenden Machtgefüge und einer rebellischen Gruppe mit großem Potenzial.