Rainer Maria Rilkes Duineser Elegien, die mit der eindringlichen Frage "WER, wenn ich schriee, hö rte mich denn aus der Engel Ordnungen?" einsetzen, zä hlen zu den bedeutendsten lyrischen Werken des 20. Jahrhunderts und gelten bis heute als Meilenstein moderner Poesie.
Rilke spricht vom Engel - doch nicht im Sinne einer religiö sen Figur, sondern als Symbol einer unerreichbaren, absoluten Wirklichkeit, an der sich das menschliche Bewusstsein bricht.
"Denn das Schö ne ist nichts als des Schrecklichen Anfang, den wir noch grade ertragen, und wir bewundern es so, weil es gelassen verschmä ht, uns zu zerstö ren. Ein jeder Engel ist schrecklich." (Zitat auf S. 5 in diesem Buch)
Zwischen diesem ü berirdischen Blick und dem irdischen Zittern des Menschen entfaltet sich die Spannung der Elegien: Der Mensch ist sich seiner bewusst, und genau darin liegt seine Tragik. Er weiß um seine Sterblichkeit, und sein Wissen macht ihn fä hig zur Kunst - aber unfä hig zur Ruhe.
Die Elegien sind wie das Leben selbst: voller Ansä tze, Fragen, Bilder. Und in ihrem Zentrum ein Herz, das schlä gt, weil es weiß , dass es vergeht.
Erstmals erschienen 1923. Hier als gebundene Ausgabe mit Lesebä ndchen in gut lesbarer Schriftgrö ß e.
Rainer Maria Rilke.
Duineser Elegien.
Erstdruck: Insel Verlag, Leipzig 1923.
Durchgesehener Neusatz, der Text dieser Ausgabe folgt:
Sä mtliche Werke, Bd. 1, Insel Verlag, Frankfurt am Main 1955.
Vollstä ndige Neuausgabe, Gö ttingen 2025.