Als alles auf "Null" gestellt wurde Es ist eine Zeit lange zurück und weltweites Schulwissen.Das Ende eines ganzen Zeitalters, die "Vernichtung" der damaligen Flora und Fauna fast bis "auf die Wurzel" und die Auslöschung der "Herren der Welt", der Dinosaurier. Die aber, das sei erwähnt, nur den Ansatz des Werkes bilden und nicht die Hauptdarsteller der beschriebenen über eine Million Jahre sind. Eine Zeit aber, die Riley Scott spürbar am Herzen liegt und von der er sehr plastisch, spannend und verständlich zu berichten versteht. Und, mit ein wenig Abstraktionsvermögen, lassen sich nicht wenige Parallelen zur Gegenwart ziehen. Wenn auch kein Ereignis "von außen" den Planeten Erde zu einem "von jetzt auf gleich" lebensfeindlichem Ort macht, sondern dieser Prozess schrittweise vor den Augen der Menschen geschieht. Dass aber die Atmosphäre sich verändert, das Klima immer unwirtlicher wird, Dürren an vielen Orten der Welt voranschreiten, ein Artensterben sondergleichen seit Jahrzehnten bereits eingesetzt hat und sein Tempo immer mehr steigert, all das wirkt während der Lektüre fast vertraut ähnlich. Nur dass im Fall der Gegenwart die Gattung "Mensch" selbst den eigenen Untergang herbeizuarbeite scheint (im Gegensatz zur damaligen Flora und Fauna, die Opfer einer unfassbaren plötzlichen Katastrophe weltweit wurde). "Eine Katastrophe kommt nie im richtigen Moment". Dieser erste Satz des Werkes trifft somit den Nagel auf den Kopf. Damals vor ca. 66 Millionen Jahren und heutzutage mit deutlicher "Ankündigung" inzwischen. Noch aber hat Black natürlich auch recht, wenn er jenes Ereignis damals an diesem einem Tag als den "schlimmsten Moment in der gesamten Geschichte des Lebens auf der Erde" benennt. "In einem Augenblick geriet das Gewebe des Lebens in ein feuriges Chaos". Dieser Einschlag und, vor allem, die Folgen, werden im größten Teil des Werkes beschrieben. Bildkräftig und sehr flüssig im Stil, eher populärwissenschaftlich allerdings als mit Fußnoten und klar nachvollziehbaren Verweisen, berichtet das Werk von der Zeit kurz vor der Katstrophe (nur hier finden sich Dinosaurier im Übrigen) über den Einschlag selbst, die erste Stunde, den ersten Tag, den ersten Monat, das erste Jahr, dann nach einhundert, eintausend, einhunderttausend und einer Million Jahren nach dem auslöschendem Ereignis. Eine Geschichte aber auch, die durchaus Staunen hervorruft und ein stückweit demütig bei der Lektüre werden lässt angesichts der Kraft des Lebens, das sich nach fast völliger Vernichtung in einer hoch giftigen Umwelt Schritt für Schritt wieder entfaltet und aus kleinsten Überbleibseln einen vielfältigen und lebendigen Planeten auferstehen lässt. So ist es faszinierend zu lesen, dass die damalige Auslöschung fast allen Lebens auf der Erde erst mit die Voraussetzungen schuf, für die Vielfalt der späteren Entwicklung des Lebens. "Selbst die Organismen, die wir für Überlebende halten, blieben nicht unversehrt". Alles wurde anders. So verbleibt am Ende der Lektüre eine informative, eher romanhaft erzählte Sicht auf ein katastrophales Ereignis, aber auch auf die ungeheure Kraft des Lebens und den Drang nach Neuanfang und Wachstum. Eine Geschichte, "wie sich das Leben (schlagartig) plötzlich veränderte und uns trotzdem weiter ins hier und jetzt brachte". Eine empfehlenswerte, gut geschriebene Lektüre.