Ehrlich, ich dachte ja, nach dem ersten Band von Sepia kann da nicht mehr viel kommen aber zack, haut uns Theresa Bell einfach den nächsten Tintenknaller um die Ohren! Ich hab das Buch zusammen mit meiner Tochter gelesen, und sagen wir mal so: Es war ein bisschen wie ein Zaubertornado aus Tintenzauber, alchemistischen Rätseln und Papa, lies schneller!-Rufen.
Flohall brodelt und wir mittendrin. Sepia stolpert (natürlich!) wieder in ein Abenteuer, das so viel dunkler, wuseliger und tintiger ist als gedacht. Zwischen wilden Prüfungen, alchemistischen Theaterbesuchen (mein persönliches Highlight, ehrlich) und durchgeknallten Tintenwesen fragt man sich irgendwann: Haben die da alle zu tief ins Tintenglas geschaut? Und warum wackelt die Stadt? Spoilerfrei gesagt: Es wird düster. Es wird spannend. Es wird verdammt nochmal magisch!
Die Illustrationen von Eva Schöffmann-Davidov? Sagen wir mal so: Meine Tochter wollte sie am liebsten ausschneiden und an die Wand hängen. (Keine Sorge, wir haben es nicht getan. Noch nicht.) Der Humor zwischen Sepia, Niki und Sanzio ist wie ein perfekter Zauberspruch: leicht verrückt, manchmal ein bisschen frech aber immer mit Herz.
Was mich richtig gekriegt hat: Die feinen Hinweise, dass hinter der glitzernden Magie auch eine tiefere Geschichte steckt mit Vergangenheit, Verschwörung und echtem Gänsehautpotenzial. Und dieses Ende! Hallo?! Wie soll man jetzt bis Band 3 warten?
Kurz gesagt: Wir haben gemeinsam gelacht, geflucht (leise), mitgerätselt und am Ende nur noch Mehr davon! gerufen. Wer das Buch nicht liest, verpasst nicht nur Tintenzauber, sondern auch eine der charmantesten Heldinnen seit Erfindung der Zaubertinte.