Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Politik - Politische Systeme - Politisches System Deutschlands, Note: 2.0, Humboldt-Universität zu Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Nur fünf Jahre nach ihrer Gründung im September 2006 gelang der Piratenpartei
Deutschland der Einzug in das Berliner Abgeordnetenhaus, drei weitere
Landtage folgten. Seit diesen Ereignissen wird die Partei viel diskutiert. Zwar ist
inzwischen die mediale Aufmerksamkeit wieder gesunken, dennoch stellt sich in
Anbetracht der bevorstehenden Bundestagswahl im Herbst 2013 die Frage, ob
die Partei einen erneuten Erfolg feiern kann. Somit stellt die Piratenpartei noch
immer ein aktuelles Thema dar.
Kurz vor ihrem Einzug in das Berliner Abgeordnetenhaus kannte allerdings
kaum jemand diese junge Partei. Wie kam es also dazu, dass die Piratenpartei
so plötzlich einen solch großen Erfolg feiern konnte, beziehungsweise
welche Gründe gibt es für diese Erfolge der Piratenpartei?
In den Medien sah man die Wahlerfolge zumeist als Zeichen der Protestwahl ,
aber
sind die Errungenschaften tatsächlich durch die Parteienverdrossenheit
der Wähler zu begründen?
Dazu lässt sich folgende These aufstellen: Die Wähler der Piratenpartei waren
mehrheitlich unzufrieden mit den etablierten Parteien und wählten diese aus
Protest.
Um diese fragen beantworten zu können möchte ich zunächst einmal kurz die
Geschichte, somit auch die Erfolge und die Programmatik der Piratenpartei darstellen.
Darauf wird eine Definition des Begriffes Parteienverdrossenheit folgen.
Im empirischen Teil werde ich mich mit der Datenauswertung beschäftigen und
einen Vergleich zwischen der Wahl in Berlin und der Wahl im Saarland durchführen.
Hierbei sollen die Gründe für den Erfolg geklärt werden und es soll eine
Aussage über die Parteienverdrossenheit ihrer Wähler getroffen werden.
Um die empirischen Daten eine theoretischen Grundlage zu geben, werde ich
das Modell des sozialen Milieus zum Wahlverhalten vorstellen. Abschließend folgt ein Fazit, in dem die Leitfrage beantwortet werden soll.