Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Ethik, Note: 1, 0, Katholische Hochschule Freiburg, ehem. Katholische Fachhochschule Freiburg im Breisgau, Veranstaltung: Angewandte Ethik, Sprache: Deutsch, Abstract: Tod und Sterben sind Themen, die jeden Menschen angehen, denen sich aber die wenigsten Menschen stellen. Frü her starben die Menschen zu Hause, im Kreise ihrer Familie. Sie wurden von ihren Angehö rigen gepflegt und in ihrem Sterbeprozess begleitet. Heute dü rfen die wenigsten Menschen zu Hause sterben. Meist findet der Sterbeprozess im Krankenhaus statt; nicht selten wird er durch die moderne Apparate, - und Intensivmedizin lange hinausgezö gert. Oft stellt sich die Frage, ob lebensverlä ngernde Maß nahmen eingestellt, das heiß t zum Beispiel das Beatmungsgerä t ausgeschalten werden soll, um so den Sterbeprozess zu ermö glichen.
Ich selbst habe mich erst durch den Tod meines Groß vaters mit dem Thema Sterben beschä ftigt. Aus nä chster Nä he habe ich sein jahrelanges Krebsleiden und den damit einhergehenden kö rperlichen und auf Grund der starken Medikamente auch geistigen Verfall mitbekommen. Mehr als einmal befand er sich am Rande der Verzweiflung, sah keine Hoffnung mehr und litt unter stä ndigen Schmerzen, denen auch mit Morphium nicht beizukommen war. Er fü hlte sich als Belastung fü r meine Groß mutter, die ihn aufopferungsvoll pflegte und als unnö tigen Ballast fü r das Gesundheitssystem und die Gesellschaft. So ä uß erte er des Ö fteren den Wunsch endlich sterben zu dü rfen, um seinem Leid ein Ende zu bereiten.
Immer wieder gibt es Patienten, die mit ihrer Krankheit und den damit verbundenen Schmerzen nicht mehr leben kö nnen und wollen. Sollte man diesen Menschen; Menschen wie meinem Groß vater nicht helfen und sie von ihrem Leiden erlö sen? Ist es nicht unsere Pflicht, ihren Willen zu erfü llen und ihnen ein Sterben in Wü rde zu ermö glichen? Die Debatte um die Sterbehilfe ist weit mehr als eine interessante Forschungsfrage, die von einer kleinen Gruppe von Experten gefü hrt wird. Vielmehr handelt es sich hierbei um einen moralischen Konflikt, der alle Menschen betrifft, beziehungsweise einmal betreffen kö nnte und dem sich daher keiner verschließ en sollte. Vor allem auch der Blick auf unsere Nachbarlä nder, insbesondere die Niederlande und die Schweiz, in denen aktive Sterbehilfe mittlerweile straffrei durchgefü hrt werden darf, fü hrt in Deutschland immer wieder zu der Diskussion, ob aktive Sterbehilfe auch bei uns legalisiert werden sollte. [. . .]