Die "Durchgriffswirkung" von Maßnahmen der UN ist erst seit kurzem Thema der Völkerrechtslehre. Insbesondere Resolutionen des UN-Sicherheitsrates weisen Durchgriffswirkung auf, indem sie sich unmittelbar an nicht-staatliche Akteure richten. Damit verbunden ist die Entwicklung der UN zur supranationalen Organisation. Die Durchgriffswirkung wird dogmatisch mit einer dynamischen Auslegung der UN-Charta und der "implied powers"-Doktrin begründet. Verfassungsrechtlich sind die UN mittlerweile als zwischenstaatliche Einrichtung im Sinne von Art. 24 Abs. 1 GG zu qualifizieren. Die Arbeit stellt die dynamische Entwicklung der Spruchpraxis des Sicherheitsrates dar und untersucht die mit der Durchgriffswirkung verbundenen völker- und verfassungsrechtlichen Spannungsfelder.
Inhaltsverzeichnis
Aus dem Inhalt: Supranationale Organisation UN und Sonderorganisationen, internationale Organisationen mit supranationalen Zügen Durchgriffswirkung von Sicherheitsrats-Resolutionen, UN als supranationale Organisation Völkerrechtliche Beurteilung der Durchgriffswirkung und der Entwicklung der UN zur supranationalen Organisation Verfassungsrechtliche Beurteilung der Durchgriffswirkung und der Entwicklung der UN zur supranationalen Organisation.