Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Politik - Thema: Entwicklungspolitik, Note: 1. 0, Universitä t Luzern (Politikwissenschaftliches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Wasserproblematik im Nahen Osten wird mit jedem Tag brisanter. Die Relevanz dieser Thematik ist grö sser, als man ü blicherweise annimmt. Die Vereinten Nationen haben sich diesem Problem und zahlreichen anderen entwicklungspolitischen Themen mit den MDGs angenommen. Unter dem Ziel der nachhaltigen Entwicklung wird unter anderem das Thema Wasser aufgegriffen. Bis 2015 soll der Anteil der Weltbevö lkerung, der keinen sicheren Zugang zu sauberem Trinkwasser hat, halbiert werden. Wie sieht die Situation im Nahen Osten bezü glich dieser Zielsetzung aus?
In einer ersten theoretischen Betrachtung wird klar, dass es sich bei den MDGs um soft law handelt. Ferner werden Ü berlegungen zur Implementierung im Allgemeinen skizziert. Die Schlagwö rter: Institutionen, Regime, compliance.
Vor diesem Hintergrund wird der Wasserkonflikt im Nahen Osten genauer erlä utert. Die aride Region leidet unter akutem Wassermangel auf der Angebotsseite und einem steigenden Bedarf auf der Seite der Nachfrage. Die hauptsä chlichen Wasserquellen sind das Jordanbecken, die Golanhö hen und der See Genezareth,
die Aquifere im Westjordanland und Gaza und ein Wasserabkommen zwischen Israel und der Tü rkei. Grö sster Wasserkonsument ist die Landwirtschaft. Die Verteilung der Ressourcen ist ausgesprochen ungleich. Die Infrastruktur und Organisation ist weitgehend in israelischen Hä nden. Mö gliche Lö sungsansä tze sind das Peace Canal
Project, der Import von virtuellem Wasser sowie die Meerwasserentsalzung. Letztgenanntes wird bereits praktiziert.
Den Palä stinensern wird das Recht auf Wasser grundsä tzlich anerkannt. Jedoch schlä gt sich dies nicht in konkreten Massnahmen Israels nieder. Das grundlegende Wassergesetz datiert aus dem Jahre 1959. Spezielle Regelungen fü r die Verbesserung der Situation in den besetzten Gebieten gibt es nicht. Auch der
internationalen Verpflichtung Israels im Rahmen der MDGs wird bis heute nicht Folge geleistet.