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Produktbild: Ein ziemlich böses Mädchen | Jessica Zafra
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Ein ziemlich böses Mädchen

Roman aus den Philippinen

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Guada wächst bei ihrer Mutter, einer schlecht bezahlten Lehrerin, auf, nachdem der Vater, Seemann und Schürzenjäger, sich davon gemacht hat. Die Mutter muss nebenbei arbeiten, nutzt dabei ihre Kochkünste und wird von einem schwerreichen Unternehmer entdeckt, der eine Köchin sucht. Die Mutter zieht mit Guada in die Prachtvilla ihres neuen Herrn. Guada nimmt diese so ganz andere Welt verwundert wahr, staunt über Lebensweise und Arroganz der Reichen ebenso wie über das ihr unerklärlich devote Verhalten ihrer Mutter und der anderen Angestellten. Das Mädchen will mit dieser in seinen Augen kranken, ungerechten Gesellschaft nichts zu tun haben, zieht sich auch in der Schule (ein katholisches Elite-Gymnasium) zurück, wird heftig gemobbt - und lässt in einem rasanten Schlusskapitel alles hinter sich.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
24. Februar 2025
Sprache
deutsch
Auflage
Erstauflage
Seitenanzahl
143
Autor/Autorin
Jessica Zafra
Übersetzung
Niko Fröba
Verlag/Hersteller
Originaltitel
Originalsprache
englisch
Produktart
gebunden
Gewicht
322 g
Größe (L/B/H)
216/141/19 mm
ISBN
9783887474171

Portrait

Jessica Zafra

Jessica Zafra, 1965 geboren, ist eine der bekanntesten Autorinnen der Philippinen. Sie schreibt Kolumnen, u. a. für den »New Yorker« und »Newsweek«, vor allem über kulturelle Themen, ist Film- und Literaturkritikerin, arbeitet auch als Fernsehjournalistin und verfasst Drehbücher. »Ein ziemlich böses Mädchen« (The Age of Umbrage) ist ihr erster Roman, der 2021 erschien und 2024 die 5. Auflage erreicht hat.

Pressestimmen

» eine lesenswerte Coming-of-Age-Story vor philippinischer Kulisse. das klug erzählte Drama des Heranwachsens wird unaufdringlich mit der sich entwickelnden Perspektive der Hauptfigur verbunden und bietet einen anregenden Ausflug in den Inselstaat. In einem geistreichen, witzigen Erzählton, der den englischen Bildungsroman mit dem Sound amerikanischer Popliteratur verbindet, verwebt Zafra mit dem Erwachsenwerden Guadas Eigenheiten der philippinischen Gesellschaft und Geschichte. Schnell und schön erzählt. «
Literaturkritik, Thomas Merklinger

»Wenn Klugheit die Dummheit der Welt in ihre Schranken weist. Jessica Zafra gelingt in ihrem Coming-of-Age-Roman ein aufregendes Porträt der philippinischen Gesellschaft unter der Herrschaft von Marcos, das allerdings auch beängstigend gegenwärtig und universal ist.
Zafras Roman ist nicht nur ein zutiefst empathisches, aber auch komisches und sehr ironisches Buch über das Erwachsenwerden eines jungen und klugen Mädchens und ihres Balancierens zwischen Herkunft und Zukunft in einem Manila und einer Gesellschaft, das disparater nicht sein könnte, sondern auch ein Buch über den verzwickten Traum von der Diaspora und eine Welt, die die gleichen dummen Fehler gnadenlos zu wiederholen scheint, egal wie destruktiv sie auch sein mögen. Oder um es mit Zafras eigenen Worten zu sagen: Sie küsste Guada auf den Kopf und schwebte aus der Kapelle, ohne Tia Mauras Proteste überhaupt zu vernehmen. Das war es, was man mit Geld kaufen konnte, fand Guada an diesem Tag heraus, die Macht, über das Leben anderer Leute zu entscheiden, einfach, weil sie es konnten. «
Literatur. Review Axel Timo Purr

»Jessica Zafra hat mit Ein ziemlich böses Mädchen einen schwarzhumorigen Roman über Klassenunterschiede auf den Philippinen geschrieben. Ein turbulenter, ja, zuweilen überturbulenter Roman. Guadas Geschichte ist in ein Gewimmel aus Episoden. Jede für sich ist soziologisch interessant und unterhaltsam sowieso. «
Südwestrundfunk (SWR), Katharina Borchardt

Stephanie von Oppen traf auf den Philippinen Jessica Zafra, Autorin des Romans »Ein ziemlich böses Mädchen«. Am 21. 8. stellte sie Autorin und Buch im Deutschlandfunk LESART vor: »Jessica Zafra ist eine der bekanntesten und bissigsten Kolumnistinnen der Philippinen und genießt hohes Ansehen. Vorbild für den Coming of Age-Roman ist Der Fänger im Roggen von Jerome D. Salinger. Der Roman handelt von den Klassenunterschieden, dem Phänomen der Kolonialisierung, dieses tiefsitzende Gefühl der Minderwertigkeit, das die Kolonialherren den Menschen eingebläut haben. In dem Roman wird das Mädchen Guada zu höchsten Leistungen getrieben, um in die höhere Klasse aufzusteigen und sie erweist sich als scharfe Beobachterin der philippinischen Gesellschaft Auf den Philippinen ist der Roman sehr erfolgreich. «

Emilia Kröger ist in der FAZ, 5. 9. 2025, begeistert: »Gelungener Auftakt zur Gastland-Buchwelle. Jessica Zafra zeichnet in Ein ziemlich böses Mädchen ein spöttisches Gesellschaftsporträt der Philippinen. Mit scharfem Witz und viel Sinn für Absurditäten nimmt sie dabei alle Schichten ins Visier. «

»Jessica Zafra gelingt es, den tief verankerten Klassismus in der philippinischen Gesellschaft zu veranschaulichen eines der Steckenpferde der Autorin. Zeit- und kulturpolitische Aspekte bereichern den Roman, treten aber nur als Hintergrundkulisse auf. An Zitaten wie diesem: Filipinos, an zwei Dutzend Hurrikans im Jahr gewöhnt plus diverser Naturkatastrophen reagierten auf Gerüchte über einen Umsturz auf genau dieselbe Weise: Sie gingen shoppen , zeigt sich die wunderbar spöttische Sprache des Romans, die zugleich auch sehr bildhaft, bisweilen auch vulgär ist. Zafras bitterer Humor trifft die Oberschicht genauso wie die normalen Leute. So entstehen liebevoll-lächerliche Figuren Es sind insbesondere solche Figurengestaltungen und die zwischen Spott und unkonventioneller Metaphorik changierende Sprache, die den Roman so lesenswert machen. Jessica Zafras Roman weckt Vorfreude auf das diesjährige Gastland. «
FAZ, 5. 9. 2025 (hinter Bezahlschranke) https://www. faz. net/aktuell/feuilleton/buecher/literatur/rezension-zu-jessica-zafras-ein-ziemlich-boeses-maedchen-110669694. html



Das jahrelange, pointierte Schreiben, die gelassene Einordnung, liest man ihrem Roman an. Ihre junge Heldin lässt sie in einer dichten, schnellen Erzählung auf die Welt prallen. Das ist enorm unterhaltsam, hat grimmigen Humor und geht fast zu schnell zu Ende. Tatsächlich würde man gerne mehr von Guadalupe wissen, nach 120 Seiten verlässt man sie relativ abrupt.
Süddeutsche Zeitung, David Pfeifer, 8. 10. 2025

DER BUCHTIPP der Süddeutschen Zeitung (David Pfeifer):
» Ein ziemlich böses Mädchen trägt, Guada, ist beißend klug und eigensinnig. Sie kommt aus kleinen Verhältnissen, darf aber mit den Privilegierten zur Schule gehen wo sie den Unterschied der verschiedenen Klassen ganz nah erlebt. Heldin und Autorin nehmen die Leserinnen und Leser mit in eine Welt, die fremd und gleichzeitig vertraut wirkt, nicht nur, weil es sich um die Philippinen handelt, die Europa nicht zuletzt durch 300 Jahre spanische Besatzung ähneln, sondern weil Erwachsene sich weltweit irrational verhalten. Wer bisher keine Ahnung von den Philippinen hat, dem hilft ein Glossar am Ende des Buches auf die Sprünge. Abgesehen davon muss einen das Land nicht brennend interessieren, man kann sich auch nur über die Geschichte eines klugen Mädchens in einer Welt voller nicht so kluger Männer amüsieren. «

Besprechung vom 05.09.2025

Gelungener Auftakt zur Gastland-Buchwelle
Jessica Zafra zeichnet in "Ein ziemlich böses Mädchen" ein spöttisches Gesellschaftsporträt der Philippinen

Da die Philippinen das Gastland der Frankfurter Buchmesse sind, ist in diesem Jahr mit neuen Übersetzungen philippinischer Literatur zu rechnen. Eine davon ist im Transit-Verlag bereits erschienen: unter dem Titel "Ein ziemlich böses Mädchen". Die in englischer Sprache schreibende Autorin Jessica Zafra hat bereits zahlreiche Kurzgeschichten veröffentlicht ebenso wie Essays und Kolumnen in diversen Medien, unter anderem im "Manila Standard Today" und im "New Yorker".

In ihrem auf den Philippinen bereits 2020 erschienenen Romandebüt begleiten wir Siony und ihre Tochter Guadalupe (kurz: Guada) in den Achtziger- und Neunzigerjahren durch San Andreas, ein Stadtviertel Manilas. Der Ehemann und Vater Hernani ist "ein Nichtsnutz, ein verlogener Angeber, der einen Telefonmast bumsen würde, hätte der einen Rock an". Er verlässt die beiden Frauen, als Guada vier Jahre alt ist, und schon damals empfindet das kleine Mädchen das weniger als Verlust denn als großes Glück: "Eine bedrückende Schwere hatte sich in Luft aufgelöst wie bei einem Wolkenbruch nach einem brütend heißen Tag." Noch dazu findet Siony einen begehrten Job als Küchenchefin bei der reichen und einflussreichen Familie Almagro, wodurch die beiden in eine neue Wohnung in einer gated community ziehen können und Guada auf eine Privatschule wechselt.

Im näheren Dunstkreis der Oberschicht plant Siony nun den gesellschaftlichen Aufstieg für sich und ihre Tochter, indem sie ein Grundstück in den USA kauft und alles auf Guadas schulischen Erfolg setzt. "Auswanderung war schon immer eine praktikable Option für die ambitionierte philippinische Bourgeoise."

Doch auf diesem Weg ergeben sich Hürden: Guada fühlt sich in der neuen Schule nicht wohl, wird gemobbt, und obwohl sie sehr intelligent ist und ihre Zeit lieber mit Büchern als mit Menschen verbringt, steigt sie in Chemie und Biologie nicht mehr durch: "Eines Morgens auf dem Weg zum Biologieunterricht beschloss Guada, dass sie, falls sie sich noch eine weitere ganze Stunde die chemischen Prozesse des Citratzyklus anhören müsste, Amok laufen würde." Außerdem wird Guada klar, dass ihre Mutter zwar einen gewissen Aufstieg durch ihre Anstellung als Küchenchefin erreicht hat, aber trotzdem Bedienstete der Almagros bleiben und nie selbst dem sozialen Milieu der Oberschicht angehören wird.

Während von Guada erwartet wird, dass sie sich in der Schule anstrengt und durch Fleiß und Disziplin eine Karriere aufbaut, wird den Almagro-Kindern das Leben so leicht wie möglich gemacht. Dass die jüngste Tochter Emilia alles von Guada abschreibt beziehungsweise die Hausaufgaben sogar von der Haushälterin abschreiben lässt, wird nicht nur von der Schule toleriert, sondern sogar gefördert: "Lernschwächen durfte es nicht geben bei Mädchen, deren Eltern der Schule gerade erst ein neues Gebäude spendiert hatten." Zafra gelingt es somit, in ihrem Roman den tief verankerten Klassismus in der philippinischen Gesellschaft zu veranschaulichen - eines der Steckenpferde der Autorin, die unter anderem auf der Leipziger Buchmesse über Sprache und Fiktion als Umgang mit sozialem Auseinanderdriften diskutiert hat.

Im Original lautet der Romantitel "The Age of Umbrage" und nimmt neben den beiden Hauptfiguren auch die zeit- und kulturgeschichtlichen Aspekte in den Fokus, die den Roman bereichern (wodurch der Originaltitel deutlich stimmiger ist als der der deutschen Übersetzung). Die Achtzigerjahre auf den Philippinen unter dem Marcos-Regime sind durch Unruhe geprägt: Einer der führenden Oppositionellen, Ninoy Aquino, wird erschossen, es gibt diverse Putschversuche, und schließlich beginnt am 1. Dezember 1989 der Staatsstreich, "von dem jeder wusste, dass er kommen würde". Trotz der Zuspitzung der politischen Lage bleibt diese im Roman aber nur Hintergrundkulisse, während Siony und Guada weiterhin recht unbeeindruckt ihren Alltag bestreiten: "Filipinos, an zwei Dutzend Hurricans pro Jahr gewöhnt plus diverser Naturkatastrophen, die sich aus der Nähe zu den Vulkanen des Pazifischen Feuerrings ergeben, reagierten auf Gerüchte über einen Umsturz auf genau dieselbe Weise: Sie gingen shoppen."

An Zitaten wie diesem zeigt sich die wunderbar spöttische Sprache des Romans, die zugleich auch sehr bildhaft, bisweilen auch vulgär ist. Zafras bitterer Humor trifft Angehörige der Oberschicht (der Bürgermeister spricht in der "universellen Rhetorik von Arschlöchern") ebenso wie die normalen Leute. So entstehen in Guadas Umfeld liebevoll- lächerliche Figuren wie zum Beispiel die Hausmädchen der Almagros, Teresita und Belen. "Teresita gehörte einer religiösen Sekte an, die ihren Mitgliedern verbot, sich jegliche Kreaturen mit Augen einzuverleiben, eine Regel, die sie jede Woche brach, indem sie in einem Rutsch eine ganze Dose Pringles-Kartoffelchips auffutterte." Belen verfolgt das Ziel, "sich einen Ehemann zu angeln, der für sie sorgen und ihre vielen Brüder, Schwestern, Neffen und Nichten im Schulalter unterstützen würde". Dafür pflegt sie Brieffreundschaften mit zwei Männern in Australien und Kanada und hat bereits von beiden einen Heiratseintrag angenommen: "'Ich werde meine endgültige Entscheidung treffen, wenn sie alle auf die Philippinen kommen', verkündete Belen im vollen Wissen, dass Fotos lügen."

Es sind insbesondere solche Figurengestaltungen und die zwischen Spott und unkonventioneller Metaphorik changierende Sprache, die "Ein ziemlich böses Mädchen" lesenswert machen. Jessica Zafras Roman weckt Vorfreude auf das diesjährige Gastland der Buchmesse und die weiteren Übersetzungen philippinischer Literatur, die bis dahin noch erscheinen werden. EMILIA KRÖGER

Jessica Zafra: "Ein ziemlich böses Mädchen". Roman.

Aus dem Englischen

von Niko Fröba. Transit Buchverlag, Berlin 2025. 144 S., geb.

Alle Rechte vorbehalten. © Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt am Main.

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