Die Geschichte von Franck Ribéry ist einzigartig. Den Beginn seines Lebens überschattet ein tragischer Autounfall. Er überlebt, ist aber durch die markante Narbe in seinem Gesicht gezeichnet. Von diesem Moment an muss er kämpfen - gegen die bösen Provokationen der anderen Kinder, gegen die Vorurteile auf dem Fußballplatz. Er spielt lange in unterklassigen Ligen und bei verschiedenen Vereinen, verdient sein Geld zusammen mit seinem Vater auf dem Bau. Doch dann sieht ihn der Trainer des FC Metz auf einem Video und ist begeistert - Ribéry wird mit 21 Jahren Fußballprofi in der 1. Französischen Liga. Im Juli 2007 landet er beim FC Bayern München, wo er schnell zum Publikumsliebling wird. Mit ihm sind die Bayern endgültig von der internationalen Spitze nicht mehr wegzudenken. Nach einer Affäre mit einer minderjährigen Prostituierten und einer skandalösen WM mit der französischen Nationalmannschaft macht Ribéry 2010 die schlimmste Phase seines Lebens durch. Drei Jahre später gilt er als einer der besten Spieler der Welt. Mit den Bayern gewinnt er das Triple: Liga, Pokal und Champions League. Doch wer ist dieser Franzose, ohne den die deutsche Bundesliga nicht wäre, was sie heute ist? Diese Biografie, geschrieben von einem langjährigen Weggefährten, verfolgt die Stationen dieses ungewöhnlichen Fußballerlebens und zeigt uns Franck Ribéry von seiner privaten Seite.
Alexis Menuge, geboren in Vincennes bei Paris, wollte seit seiner Jugend Sportjournalist werden. Ab 1998 war er zunächst in der Onlineredaktion des DSF in München tätig, bis er sich 2001 selbstständig machte und Deutschland-Korrespondent des Radiosenders Europe 1 wurde.
Seit 2003 ist er für die Fachzeitschrift France Football (gemeinsam mit der FIFA Veranstalter des Ballon d Or) und seit 2004 für die französische Sportzeitung l Équipe, seit 2005 zusätzlich für den französischen Radiosender RTL in München tätig, wo er unter anderem mit dem Ex-Bayernspieler Bixente Lizarazu zusammenarbeitet.
Es hätte eine interessante Biografie werden können ... Wenn sie denn nicht so oberflächlich wäre. Ich habe mir das Buch während einer vierstündigen Busfahrt zu Gemüte geführt, und ja, vier Stunden reichten locker, um sie vollständig zu lesen. Dabei ist Franck Ribéry nicht nur ein hervorragender Fußballer, sondern auch eine interessante Persönlichkeit in vielerlei Hinsicht: Superstar in Deutschland, extrem umstritten in Frankreich, schwere Kindheit, aufgewachsen in einer Plattenbausiedlung im Norden Frankreichs (Boulogne-sur-Mer), der Autounfall (deshalb die Narbe) und schließlich die Fußballkarriere, die niemals geradlinig verlief und zu Beginn alles andere als erfolgsversprechend war. Ausreichend Stoff also für eine interessante Biografie, auch wenn er die Karriere noch nicht beendet hat. Außerdem schreibt der Autor im Vorwort, dass er ein sehr gutes Verhältnis zu Ribéry hat: "Ich bekam relativ schnell seine private Telefonnummer - unser Verhältnis war von Anfang an von gegenseitigem Vertrauen geprägt." Also hat man erst einmal alle Voraussetzungen für eine Biografie, in der man auch tatsächlich viel Neues entdecken kann. Doch warum ist das nur an wenigen Stellen der Fall? Warum bleibt das Buch so merkwürdig oberflächlich? Und vor allem: Warum ärgert man sich während des Lesens so häufig über den teilweise unfassbar schlechten Stil und die Tippfehler? Irgendwie wirkt dieses Buch seltsam lieblos zusammengeschustert, dieser Eindruck wird schließlich noch von der Gestaltung untermauert. Jedem, ja wirklich jedem (!!) Absatz folgt eine Leerzeile! Musste man auf die knapp 200 Seiten kommen oder warum macht man das? Schön ist anders. Also ich kann nur jedem raten, die Finger davon zu lassen und zu hoffen, dass in ein paar Jahren eine bessere, detailliertere und stilistisch schöner zu lesende Biografie erscheinen wird.
Alexis Menuge: Franck bei hugendubel.de. Online bestellen oder in der Filiale abholen.