Cinzia Tanzella ist gebürtige Italienerin und lebt seit 25 Jahren in Deutschland. In diesem kleinen Büchlein voller Kurzgeschichten, verarbeitet sie einige Begebenheiten und Anekdoten, die manchmal der Sprachbarriere geschuldet sind, aber auch vieles mehr. Dabei möchte ich betonen, dass wenn sie es nicht ganz deutlich geschrieben hätte und die ersten Geschichten nicht darauf Bezug nehmen würde, man dies gar nicht merken würde. Sie sind sehr gut geschrieben, vereinzelt weitgreifend, aber immer gut formuliert und sprachlich besser als von so manchem Muttersprachler. Zudem sind die Geschichten vielseitig. Anfangs muten sie sehr persönlich an, später lösen sie sich mehr von der Autorin und ihre Hintergrund. Cinzia zeigt, dass sie nicht nur auf Autobiographisches zurückgreifen kann. Sie schreibt über die Liebe und Partnersuche, Psychotherapeuten und sogar ein Märchen ist dabei. Sie experimentiert, probiert aus und das mochte ich besonders. Außerdem ist das Buch, das im Selfpublishing entstanden ist, sehr hochwertig und liebevoll gestaltet. Es eignet sich hervorragend als Geschenk, nicht nur für Menschen, die deutsch in die Wiege gelegt bekommen haben. Ich hoffe, wir dürfen noch mehr von Cinzia Tanzella lesen, gerne mehr Kurzgeschichten, die in Deutschland leider immer noch zu wenig Aufmerksamkeit bekommen, aber auch zu einem Roman würde ich sofort greifen.