Rebecca" von Daphne du Maurier erzählt die Geschichte einer jungen, unsicheren Frau, die den Witwer Maxim de Winter heiratet und auf sein Anwesen Manderley zieht. Dort wird sie ständig von der Erinnerung an Maxims verstorbene Frau Rebecca verfolgt, und die Haushälterin Mrs. Danvers verstärkt diese Präsenz noch, indem sie die neue Frau tyrannisiert. Die junge Frau muss sich mit den Schatten von Rebeccas Vergangenheit auseinandersetzen und lernt dabei sowohl ihre eigenen Stärken als auch die dunklen Geheimnisse von Manderley kennen. Für mich ist die Geschichte einer derjenigen, die ich alle paar Jahre wieder lesen kann - und jedes Mal fesselt es mich aufs Neue. Die namenlose Gestalt der neuen Mrs de Winter, die als eher scheue, zurückhaltende Person geschildert wird und der fast unmenschliche Vergleich mit ders scheinbar makellos schönen, herzensguten und perfekten verstorbenen Rebecca. Das Buch zeigt, dass nichts so ist wie es zunächst scheint. Der Autorin ist es mit diesem Buch gelungen eine Mischung aus Krimi und Thriller zu schreiben. Die Geschichte spielt in den späten 30gern des letzten Jahrhunderts, die Atmosphäre der damaligen Zeit kommt sehr gut rüber. Die handelnden Personen, insbesondere die Haushälterin Mrs. Danver aber auch Maxim de Winter empfand ich zum Teil als sehr unsympathisch. Während Maxim für mich eher ein Albtraummann ist, der seine zweite Frau in meinen Augen wie ein Kind behandelt und dadurch ihre Unsicherheit noch schürt, empfinde ich Mrs. Danver als unheimlich und erschreckend. Gleichzeitig tut sie mir fast leid, weil ihre Liebe zu Rebecca sie Dinge tun lässt, die von ihrer Verzweiflung und Trauer sprechen, die sie nicht bewältigen kann. Die anderen Personen bleiben im Vergleich zu den beiden eher blass, lediglich Rebeccas Cousin sticht mit seiner Durchtriebenheit und kriminellen Energie noch heraus. Doch auch er muss am Schluss feststellen, dass eben vieles anders ist, als zunächst gedacht.Auch wenn das Buch offenbart, dass der Mensch immer wieder in Abgründe blickt und das Ende mehr als tragisch ist: ein bißchen habe ich mich doch verliebt in Manderley und seine Schönheit.