Nowhere Heart Land - Emily Marie Lara
Rosa ist vor vielen Jahren aus ihrer Heimatstadt nach London geflohen. Doch nun muss sie zurück in dieses Nest, in das Haus ihrer Großmutter, welches sie verkaufen will, um die Pflege für selbige bezahlen zu können. In London wartet nicht mehr viel auf sie, da sie sich an ihrem Arbeitsplatz zu viel zu Schulden kommen hat lassen. Und so streift sie durch diese Stadt, die einst ihre war und in der einst ein katholisches Internat stand, in dem sie, genau wie damals ihre Mutter, den größten Teil ihrer Jugend verbracht hat, von Nonnen erzogen und ihrer besten Freundin Leni geliebt. Diese wehrt heute, viele Jahre später, Laras Kontaktversuche vehement ab. Doch was ist passiert? Wie konnte es soweit kommen?
Lara läuft durch Straßen, bewegt sich an Orte, die einst ihr Zuhause waren. Immer mit den Gedanken in der Vergangenheit, in diesem Internat, das irgendwie an Hogwards denken lässt und das so eng mit ihrer und der Geschichte ihrer Mutter, die viel zu früh gestorben ist, verknüpft ist. Dabei wird Lara immer obsessiver, da sie verstehen möchte. Sie raucht, sie trinkt, sie betäubt sich.
Ich mochte den Vibe der dabei entstand; ein bisschen Herbst, ein bisschen dark academia. So stelle ich mir das zumindest vor. Alte Gemäuer, Altgriechisch, alte Nonnen. Das Buch hat ein besonderes Gefühl in mir ausgelöst und ich bin Lara gerne gefolgt, auch wenn ihre Wege oft nicht rational und etwas absurd waren, plötzlich werden da zum Beispiel brennende Kerzen durch Ikea geworfen. Ich mochte Laras Verlorenheit und ich mochte auch die Sprache der Autorin. Ja, etwas kompliziert und nicht geradlinig, aber meinen Nerv hat sie getroffen (auch wenn ich den ein oder anderen Satz mehrfach lesen musste).
Ein spannendes Buch, mit einer Geschichte, die ich so oder so ähnlich noch nicht gelesen habe und welches ich wohl bevorzugt für den Herbst empfehlen würde.