»Mayröckers Gedichtband ist - wie auch schon ihre früheren Bücher - außerordentlich stark bevölkert. Das ist aber nicht nur eine eigenartige Zutat, es bedeutet auch etwas. Alle diese bekannten oder nicht bekannten Personen leben in diesen Texten, hinterlassen Spuren ihres eigenen Gedächtnisses und füllen einen weiten Saal der Erinnerungen, welche die Dichterin mit ihnen verbindet. So entsteht ein erweitertes Gedächtnis. Die bis in die Kindheit zurückreichenden Erinnerungen, nachgefühlte und ausgedrückte Lebens- und Liebesmomente, die "damastene Bläue" der "süszen Phantasien" von Liebe und Geschlechtlichkeit verflechten sich mit den Lebenserfahrungen vieler anderer Personen. ... Malerinnen gesellen sich zur Dichterin, Musik durchwebt die Zeilen, immer wieder die Stimme der Callas, die E-Gitarre von Jimi Hendrix. Ein Reichtum an Gedanken und Farben entsteht: Formenreichtum, Farbenreichtum.«