Sieben Perspektiven, sieben Schicksale, sieben Leben. Sieben Geschichten, die erschüttern, die berühren, die nachhallen - die mich das Buch zuklappen lassen, um zu begreifen, was gerade geschehen ist. Sieben völlig verschiedene Erzählungen, die doch eines teilen. Denn sie können sich nur aus einem Grund genau so ereignen: weil Menschen mit Schwarzer Haut die Protagonistinnen sind.
Trauer und Wut, Angst und Ungerechtigkeit, Schmerz, Gewalt und die Unfähigkeit, aus eigener Kraft eine Veränderung herbeizuführen. Sieh die Welt aus ihren Augen, fühle das Leid in ihrer Haut - nur so können wir endlich begreifen.
TW: Gewalt, Td, Rssismus, Misogynie
Dieses Buch passt so perfekt ins Heute, dass mir während des Lesens immer wieder eiskalt wurde.
Eine der Kurzgeschichten trifft die aktuelle politische Lage, als hätte die Autorin Anfang des Jahres in eine Glaskugel geblickt. Andere Kurzgeschichten handeln von Flucht und zeigen so unfassbar echt, was es bedeutet, in einem anderen Land Asyl beantragen zu müssen. Auch Gewalt gegen Schwarze Frauen ist ein großes und so dringendes Thema des Buchs.
Wie fühlt sich Rechtsxtremismus an, wenn man fürchten muss, erneut die Heimat zu verlassen? Wie fühlt es sich an, mit Traumata zu leben? Wie fühlt es sich an, einen Menschen durch rssistische Gewalt zu verlieren? Wie fühlt es sich an, jeden einzelnen Tag R*ssismus zu erleben?
Und wie verändert sich ein Land, wenn der Rechts*xtremismus siegt?
Die sieben Kurzgeschichten zeichnen sich aus durch eine enorme Intensität und eine schonungslose Sprache. Doch damit erreichen sie meiner Meinung nach genau das, was wir dringend brauchen: Sie rütteln wach, sie reißen uns aus der Starre, sie schreien uns die Wahrheit ins Gesicht.
Jede einzelne Geschichte erzählt uns von einem Kampf - und wir können entscheiden, ob wir diesen Kampf nicht gemeinsam kämpfen wollen?!