Inhalt:Die Zeit zwischen den Weltkriegen in Österreich ist immer noch sehr mit Mythen belegt. Die Autorin geht diesen Mythen nach.Bewertung:Ich kenne mich ganz gut mit der Geschichte aus, auch wenn gerade diese Zeit in Österreich nicht unbedingt dazu gehörte (was sich nach diesem Buch geändert hat, finde ich). Deswegen wollte ich dieses Buch lesen.Das Buch ist vom Stil nicht wirklich einfach. Es ist mit Fakten voll gespickt und manchmal verliert man sich darin (vor allem, wenn man vorher keine Ahnung hatte). Deswegen ist es auf keinen Fall eine Lektüre für zwischendurch und auch kein Buch, was man nur so am Stück lesen kann. Aber das war auch im Großen und Ganzen das Einzige, was man dem Buch vorwerfen kann.Die Autorin hat sehr gründlich recherchiert und versucht wirklich alle möglichen Facetten der Zeit darzustellen. Die Ereignisse werden möglichst neutral dargestellt und dann wird beschrieben, wie sie damals oder heute bewertet und teilweise sogar missbraucht werden. Und da leigt eindeutig die Stärke des Buches. Es wird einen wirklich deutlich und klar, dass Geschichte nicht Fakten sind. Sogar erst nach 80 Jahren kann man bestimmte Sachen nicht klären, man kann zwar bekannte Informationen darstellen, aber die Frage nach der Wahrheit kann nicht immer beantwortet werden. Das passt nicht zu allen Kapiteln, aber in einigen wird es wirklich deutlich. In allen Kapiteln wird aber eindeutig gezeigt, wie Geschichte für eigene Zwecke und für Parteien angepasst werden kann. In diesem Aspekt ist das Buch universell, auch wenn es nur ein Land in sehr kurzen Zeitspanne beschreibt.