Während des Kalten Kriegs fand in der BRD nur die bürgerliche, nationalkonservative Opposition der Männer des 20. Juli breitere Akzeptanz. Die Studie zeigt, wie Günther Weisenborn, Mitglied der linksorientierten Roten Kapelle, in seinen Dramen auch den Widerstand der kleinen Leute würdigt und so die Rezeptionsgeschichte des Widerstandes korrigiert.
Während in der BRD lange nur die bürgerliche, nationalkonservative Opposition der Männer des 20. Juli akzeptiert wurde, fand in der DDR lediglich der Widerstand der Arbeiter und Kommunisten ungeteilte Anerkennung. Günther Weisenborn hingegen würdigte bereits in seiner 1953 erschienenen Dokumentation Der lautlose Aufstand die gesamte Widerstandsbewegung des deutschen Volkes. Diesen exzeptionellen und wegweisenden Ansatz, der sich in der Historiografie erst in den achtziger Jahren durchsetzte, hat Weisenborn auch in seinen Widerstandsdramen verfolgt. Die interdisziplinäre Studie zeigt, wie der Schriftsteller und Dramaturg, der selbst Mitglied der Roten Kapelle war, versucht hat, die teilweise bizarre Rezeptionsgeschichte des Widerstandes gegen Hitler auf der Bühne des Theaters zu korrigieren.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt: Die Illegalen - Der Widerstand der «kleinen Leute» - Kollektivschuld oder «anderes Deutschland»? - Walküre - Der Staatsstreich vom 20. Juli 1944 - Nebenhandlung und Alternativstrategie: der Aufstand «von unten»- Die Rote Kapelle: Spionagering, Kundschaftertruppe oder Widerstandsorganisation?