Das Buch kommt in einem hochwertigen HardCover, mit Lesebändchen und sehr dicken stabilen Seiten daher. Die äußerliche Gestaltung, die sich im Innenteil passend fortsetzt, gefällt mir sehr gut und strahlt für mich persönlich eine schöne Ruhe aus.Johanna Kramer hat einen sehr schönen Schreibstil und bringt auf ihre persönliche Art und Weise das Prinzip der Morgenseiten sehr schön rüber. Das Prinzip der Morgenseiten war mir persönlich bereits durch das Buch Der Weg des Künstlers von Julia Cameron bekannt. Aber Julia Cameron hat es nicht geschafft, dass für mich anschaulich und verständlich zu erläutern oder mir den Sinn und Zweck zu vermitteln. Es kam mir eher wie eine lästige Pflicht vor und so brach ich das Experiment Morgenseiten und das Buch ab. Aber es war Johanna Kramer von der ich damals den Tipp zu dem Buch von Julia Cameron gegeben hatte und auch wenn es Cameron nicht schaffte mir die Morgenseiten näher zu bringen, so vermittelte mir ihr Buch trotzdem einiges. Und ich war immer etwas frustriert, dass ich nie zu 100% den Zugang gefunden hatte. Denn irgendwie glaubte ich schon, da ist mehr, die Morgenseiten können mehr. Die Nachricht, das Johanna Kramer, nun ihr eigenes Buch zu dem Thema herausgebracht hat, erfreute mich sehr und ich witterte meine Chance auf einen neuen Versuch.Der Theorie Teil lässt sich wirklich gut lesen und liest sich eben auch eher wie eine Einladung, eine Einladung zu sich selbst, eine Einladung zum schreiben, eine Einladung sich selbst zu erlauben für sich etwas zu tun, was wichtig ist und einem sehr wahrscheinlich sehr gut tun wird.Johanna Kramer geht unteranderem auf das Buch von Julia Cameron ein aber beruft sich auch noch auf andere Quelle. Aber das wirklich wertvolle sind ihre eigenen Erfahrungen, ihre eigenen Erfolge, sie erzählt was sich für sie verändert hat, wo ihre Schwierigkeiten lagen und in denen habe ich mich wieder erkannt. In vielen was Johanna Kramer über sich und ihre Vergangenheit schreibt sehe ich mich selbst und das hat mich bestimmt auch so besonders angesprochen. Und ich fühlte mich weniger, ja weniger zu blöd um Morgenseiten zu schreiben. Ja ich kam mir bisweilen etwas blöd dabei vor, als ich es das erste Mal versucht hatte. Aber heute habe ich mir ein Herz gefasst und mit den Worten der Autorin im Hinterkopf, mit ihren tolle Tipps und dem Gefühl, nicht allein zu sein damit, dass sie vermittelt, schrieb ich heute früh, meine ersten Morgenseiten seit langem und fühlte mich danach freier für den Tag.Ein ganz schönes und wertvolles Buch und das noch inklusive einen Teil an leeren Seiten um gleich loslegen zu können. Eine kleine Sache war mir aufgefallen, die Autorin schreibt von einem Notiz-Anteil (als Bonus Tipp) den sie bei ihren Morgenseiten gerne nutzt, um zum Beispiel wichtige To Do?s zu notieren, die ihr während des Schreibens in den Sinn kommen. Dieser Notizteil fehlte mir jetzt persönlich in dem Anteil des Buches der zum Schreiben gedacht ist. Denn dort finden sich immer drei Seiten am Stück, mit der Möglichkeit Datum und Uhrzeit zu notieren und dann drei Morgenseiten zu schreiben (wie im Sachbuchteil vorgeschlagen wird). Das wäre noch perfekt gewesen. Aber sobald man ja zum Beispiel zu einem neuen Blanko Notizbuch greift, kann man sich ja ganz einfach alles so herrichten wie man mag und will und es für einen passt. Aber dieses Buch bietet einen tollen Start für eine neue Reise zu sich selbst durch das Schreiben.Ich vergebe gerne 5 Sterne.