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Produktbild: Killing Time in a Warm Place | Jose Dalisay
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Killing Time in a Warm Place

Roman

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220 Lesepunkte
Buch (gebunden)
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Dalisay erzählt grimmig, lakonisch und mit viel Gespür für schwarzen Humor aus dem philippinischen Alltag, in dem das Ungeheuerliche dauernd passiert, aber kaum beachtet wird.
Der Roman »Killing Time in a Warm Place« erzählt von einer Kindheit und Jugend in der Marcos-Zeit, von Menschen und Familien, die auf dem Land oder in Städten wohnen, immer auf dem Sprung nach einer besseren Arbeit, einem besseren Leben für sich und ihre Kinder. Die meisten arrangieren sich mit der Diktatur, mit der allgegenwärtigen Polizeigewalt und der Korruption; sie folgen dem Marcos-Regime auch noch dann, als das Kriegsrecht ausgerufen wird. Es gibt aber auch politischen Widerstand, ausgehend von Studentinnen und Studenten, die sich teils der maoistischen Bewegung anschließen, teils eigene riskante Wege gehen, um die Diktatur zu bekämpfen. Dalisay beschreibt diese Situation aus den Augen junger Menschen, die auf der Suche nach Idealen sind, ihre Karriere opfern, von Militär und Geheimpolizei beobachtet, verhaftet und auch gefoltert werden, dann lange Jahre in Lagern verbringen müssen, bis das Regime unter Massenprotesten endlich zusammenbricht. Der Roman entfaltet ein gewaltiges und buntes Panorama über das Leben auf den Philippinen, über das Abstumpfen in einer Diktatur, über politisches Wachwerden und auch über Irrungen und Wirrungen des studentischen Widerstands. Und das alles in einer lebendigen, facettenreichen Sprache, gewürzt mit viel Ironie und Witz.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
26. August 2024
Sprache
deutsch
Auflage
Erstauflage
Seitenanzahl
199
Autor/Autorin
Jose Dalisay
Übersetzung
Niko Fröba
Verlag/Hersteller
Originalsprache
englisch
Produktart
gebunden
Gewicht
388 g
Größe (L/B/H)
217/146/26 mm
ISBN
9783887474140

Portrait

Jose Dalisay

Jose Dalisay, 1954 geboren, war als junger Student aktiv in der Widerstands­bewegung gegen das Regime von ­Ferdi­nand Marcos, wurde in der Zeit des Kriegs­rechts auf den Phi­lippinen inhaftiert; nach seiner Freilassung studierte er Literaturwissenschaften in Manila und in den Usa. Sein erstes Buch »Killing Time in a Warm Place« erschien 1992. Dalisay ist einer der bekanntesten und meist ausgezeichneten Autoren der Philippinen. Neben zahlreichen Gastdozenturen in verschiedenen Ländern war er Professor für Vergleichende Literaturwissenschaft in Manila. Er schreibt Romane, ­politische Kolumnen, Gedichte, Theaterstücke und Kurzgeschichten. 2023 erschien »Last Call Manila«. Er lebt in Quezon City.

Pressestimmen

Westdeutscher Rundfunk WestArt, Holger Heimann
Wie die Dinge laufen auf den Philippinen, das ist im Roman von Jose Dalisay offensichtlich. Unter dem Diktator Ferdinand Marcos blühen in den 1960er Jahren Vetternwirtschaft und Korruption. Als Studenten gegen das Regime aufbegehren, verhängt Marcos 1972 das Kriegsrecht und lässt die Aufrührer verfolgen. Es ist »Killing Time«. Jose Dalisay war auf der Seite der Aufständischen, der Opposition. Es sind seine Erfahrungen und die seiner Freunde, die in den Roman einfließen. Dalisay blickt nicht ohne Selbstironie und Sarkasmus auf die Träume seiner Generation zurück.
Jose Dalisay zeichnet mit wenigen kraftvollen Strichen ein so eindrucksvolles wie entlarvendes Porträt einer zynischen Gesellschaft, die von tradierten Hierarchien und Abhängigkeiten bestimmt wird. Wer das Buch liest, wird weniger überrascht davon sein, dass heute der Sohn von Ferdinand Marcos Präsident des Landes ist. Killing Time in a Warm Place macht überzeugend deutlich, dass der Aufstand einer Gruppe junger Idealisten nicht genügte, um festgefügte Strukturen und machtvolle Traditionen aufzulösen. Die Geschicke des Landes werden gegenwärtig wie vor 50 Jahren von Familiendynastien bestimmt.


Litprom-Bestenliste Weltempfänger, Katharina Borchardt
»Die Philippinen zu Beginn der Marcos-Diktatur. Der zaghafte Noel verkehrt in linken Kreisen, wird inhaftiert und macht später Karriere. Jose Dalisay ist ein gewitzter und spitzzüngiger Porträtist seines Landes. Seine Spezialität: gemischte Seelenlagen. Genial! «


Frankfurter Allgemeine Zeitung, Hans Christoph Buch
»Was den Roman so lesenswert macht, ist seine Sprache. Jose Dalisay, der 1954 geborene Autor, zieht alle Register seiner Erzählkunst, einschließlich Humor und Ironie, um Glanz und Elend des Inselarchipels sinnlich erfahrbar und, dank Niko Fröbas Übersetzung, fu r Außenstehende nachvollziehbar zu machen. «


Deutschlandfunk Kultur, Marko Martin
»Schon Last Call Manila zeigte sogleich die literarische Meisterschaft eines Autors, der nicht zufällig als der profilierteste der Philippinen gilt. Auch Killing Time in a Warm Place , soeben erschienen und wiederum in der fluiden deutschen Übersetzung von Niko Fröba, ist von solch erzählerischer Kraft und muss den Vergleich mit den besten Romanen etwa eines Graham Greene gewiss nicht scheuen. Jose Dalisay genügen weniger als zweihundert Druckseiten, um die Schlängelwege seiner Protagonisten nachzuzeichnen in suggestiven und präzisen Sätzen und Szenen, die epischer Breitpinselei nicht bedürfen, ist man sofort mittendrin, erspürt die Atmosphäre. Die Beschreibung der zynischen und ethisch haltlosen Binnenwelt aus regime-verbandelten Unternehmern, Möchte-gern-Intellektuellen und Militärs zählt dabei zu den Höhepunkten dieser eb

Besprechung vom 02.10.2024

Die Irrtümer der Revolutionäre

Unter Großstadtmüll, Schlagertexten und Verlautbarungen der Diktatur: Jose Dalisay erzählt von den Philippinen.

Die Philippinen sind ein Archipel von 7641 Inseln, von denen einige bis heute als Strafkolonien dienen, doch das ist nicht die einzige Parallele zu Alexander Solschenizyns "Archipel Gulag", denn die Philippinen waren und sind kein Rechtsstaat: Menschenrechtsverletzungen sind hier an der Tagesordnung, seit der Nationaldichter Rizal, der in Heidelberg Medizin studiert und "Wilhelm Tell" übersetzt hatte, 1896 wegen angeblichen Hochverrats zum Tode verurteilt und hingerichtet wurde. An die Stelle der spanischen Kolonialmacht traten die USA, und im Zweiten Weltkrieg wurden die Philippinen besetzt von Japan, dessen Militärpolizei jedes Aufbegehren im Blut erstickte. 1968 verhängte der Diktator Ferdinand Marcos das Kriegsrecht gegen linke Studenten, die, inspiriert vom weltweiten Jugendprotest, seinem korrupten Regime den Kampf ansagten. Die First Lady Imelda Marcos hinterließ auf ihrer Flucht einen Palast voller Schuhe, der Schlagzeilen machte, und dass der neu gewählte Staatschef Fixer und Drogendealer ohne Prozess erschoss, spricht ebenso für sich wie die Tatsache, dass Manila zum Eldorado für Pädophile und Sextouristen wurde.

Diese umständliche Vorbemerkung ist nötig zum Verständnis eines autobiographischen Romans, der sich deutschen Lesern nicht ohne Weiteres erschließt, ein Biopic, wie es neuerdings heißt, das den Weg des Ich-Erzählers vom Studentenprotest zum bewaffneten Widerstand und vom Gefängnisaufenthalt über das Studium in den USA zum prominenten Schriftsteller schildert: "Ich war nach Hause gekommen und musste wieder los, (. . .) ich haute ab, während wir zu benommen waren, uns gegenseitig mit der schwer nachvollziehbaren Logik der Familienzugehörigkeit zu übertrumpfen - du gehörst hierher / ich habe jetzt eine größere Familie / sie lieben dich nicht so sehr wie wir / es geht nicht um Liebe, sondern um den Krieg des Volkes / wir gehören auch zum Volk."

Der Text hat die Form einer Endlosschleife oder eines in sich kreisenden inneren Monologs, und er könnte ähnlich in Berkeley, Berlin oder Liverpool, der Heimat der Beatles, spielen. Doch Manila ist eine aus den Nähten platzende Metropole der Dritten Welt, und der Klassenkampf zwischen Habenichtsen und Superreichen wurde hier so wenig gewaltlos ausgetragen wie der Generationenkonflikt langhaariger Teenager mit Anzugträgern, die ihre Eigenheime und Autos verteidigten. Er eskalierte zum Bürgerkrieg, dessen Akteure sich Sprüche des Vorsitzenden Mao und Slogans aus Chinas Kulturrevolution um die Ohren schlugen: "Natürlich glaubten wir an Marx, aber genauso selbstverständlich glaubten wir an Gott. Wir waren Filipinos und hatten beinahe unerschöpfliche Kapazitäten in Glaubensdingen."

Erschwerend tritt hinzu, dass die Philippinen ein ethnischer Schmelztiegel sind, hier stimmt das Klischee, in dem Nachfahren chinesischer Händler, malaiischer Seefahrer, indigener Fischer, japanischer Soldaten, Spanier und Amerikaner mehr oder weniger friedlich zusammenleben. Währenddessen baut Peking unbewohnte Atolle im Gelben Meer zu Militärbasen aus.

Was den Roman so lesenswert macht, ist seine Sprache, die dem Autor als Lebens- und Überlebensmittel dient, ein mäandernder Bewusstseinsstrom, der eine Masse Schlamm und Geröll transportiert: vom Großstadtmüll über Schlager und Werbetexte bis zu den Verlautbarungen der Diktatur. Und weiter zu den Irrtümern und Illusionen selbst ernannter Revolutionäre, die sich gegenseitig das Leben zur Hölle machten. Ein Theater der Grausamkeit, verschärft und abgemildert durch allgegenwärtige Korruption, die Schlupflöcher öffnete in starren Hierarchien und das Los politischer Gefangener halbwegs erträglich machte. Jose Dalisay, der 1954 geborene Autor, zieht alle Register seiner Erzählkunst, einschließlich Humor und Ironie, um Glanz und Elend des Inselarchipels sinnlich erfahrbar und, dank Niko Fröbas Übersetzung, für Außenstehende nachvollziehbar zu machen. "Es gab Verhaftungen, Verrat, Aufgabe, Vergeltung - wenn ein Läufer stolperte, wenn (. . .) eine Gemeinschaft sich aufraffte, sich selbst zu schützen. (. . .) Sogar unter uns gab es viele, die nun zustimmten, dass die Stunde der Revolte vorbei sei und die erkämpfte Freiheit (. . .) kläglich daran gescheitert sei, Straßen zu bauen, die Kriminalität einzudämmen, die Ärmsten zu füttern und die Reichen glücklich zu machen." HANS CHRISTOPH BUCH

Jose Dalisay: "Killing

Time in a Warm Place".

Ein Roman aus den

Philippinen.

Aus dem Englischen von Niko Fröba. Transit Verlag, Berlin 2024. 200 S., geb.

© Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt.

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