Der Werdegang vom Kuscheltier zur Raubhäsin ist gut dargestellt, aber ebenso der Wandel danach.
"Vorsicht Spoiler!"Eines Tage konnte Jessi dem Stall entfliehen. Nie wieder wollte sie sich einzwängen lassen, infolgedessen entwickelt sie sich anders, als vom Leben vorgesehen. Sie hilft zwar Anderen, die in Not sind, will aber keine Freundschaften schließen. Ihr Ruf als Raubhäsin eilt ihr voraus, bis sie eines Tages ein Meerschweinchen rettet. Auch seine Kameradschaft weist sie ab, bis sie begreift, dass Freunde wichtig sind. "Ich bin heute, ich bin hier, niemals wieder Beutetier und ich lasse mir - von allen - auch nie wieder was gefallen!" _______________________________________________________________________________________________________ Meine Meinung:Die Worte haben sicherlich schon manche Menschen gedacht. Druck und Gewalt ist aber nicht die Lösung, aber Gemeinschaft kann viel bewirken. Ein wichtiges Thema, welches hier kindgerecht angesprochen wird. Die Entstehung vom Kuscheltier bis zur Raubhäsin ist bemerkenswert. Aber stellen wir uns nicht auch die Frage: "Wie kann aus einem Kind ein Gewalttäter werden?" Es sind die Umstände, die dazu beitragen, gerade wenn man keine positiven Gegenwirkungen bekommt. Aber man kann sich ändern, wenn man die Hand gereicht bekommt. Jessi freilich ist etwas anders, sie will einfach so sein, wie sie ist. Will sich nicht biegen und dementsprechend nicht brechen lassen. Sie pfeift auf alles. Sie übt zwar Nötigung aus, aber nur um andere zu helfen. Sie ist unzugänglich und benötigt Freunde, hat aber nicht die Courage es zuzulassen. Auch dafür ist Mut erforderlich. Was beängstigend beginnt, endet mit Frohsinn. Die Geschichte hat also ein Happy End. Das Geschehen ist in Versen angebracht. "Dieser Wald, so viel ist klar, ist nicht mehr, was er früher war."- bei jedem bedrohlichen Ereignis sind diese Worte der Abschluss. Nur zum Schluss ändern sie sich. In erster Linie hat mich das Cover angesprochen, denn ich fand es bemerkenswert. Ich habe noch nie so einen hinterlistigen Blick von einem Tier auf einem Bilderbuch gesehen. Die Illustrationen sind großflächig und eindrucksvoll. Verbreiten die Bilder und Verse Angst? Dafür gebe ich eine abschlägige Antwort, denn Kinder sollten schon aufgezeigt bekommen, dass nicht alles bestens ist. Bedrohungen gibt es immer, egal in welcher Form. Ebenfalls kann Freundschaft viel bewirken, denn dafür braucht man sich nicht verändern. Freunde akzeptieren einen, wie man ist. Gemeinsam fröhlich sein und helfen ist viel besser. Von mir gibt es 5 Sterne, denn der Werdegang ist erfolgreich dargestellt. Tiere und Menschen - man kann parallelen ziehen. Fazit: Der Werdegang vom Kuscheltier zur Raubhäsin ist gut dargestellt. Aber ebenso den Wandel, wenn man Zusammengehörigkeitsgefühl und Entgegenkommen zulässt.