Decentralized Finance (DeFi) ist der Knotenpunkt des Web3. Die damit verfolgte vollkommende Dezentralität überzeugt derzeit nicht in jeder Hinsicht. Probleme in Hinblick auf durchsetzbare Haftungsansprüche und greifbare Haftungssubjekte wurden bisher kaum betrachtet. Auch die weltweite Befassung der Regulierungsbehörden mit dem Konstruieren möglicher Adressaten aufsichtsrechtlicher Regulierungen zeigt den bestehenden Klärungsbedarf. Die Arbeit widmet sich diesen Problemdarstellungen. Neben der Entwicklung einer aufsichtsrechtlichen Regulierungsidee werden zivilrechtliche Probleme überwiegend mit den bestehenden gesetzlichen Grundlagen gelöst.
Das Web3 wird in der Finanzwelt immer präsenter. Mit dem Boom von Decentralized Finance (DeFi) 2020 begann eine neue Dimension für die Verwendung von Smart Contracts auf der Distributed Ledger Technology (DLT). Doch so schnell der Hype um eine solche Finanzwelt entstehen kann, kann dieser auch wieder enden. Dies zeigen die verschiedenen Kryptocrashes im Jahre 2022. Die in der Literatur diskutierten Fragen über mögliche Haftungsansprüche und -subjekte sowie einer möglichen aufsichtsrechtlichen Regulierung, bekamen erstmalig eine praxisorientierte Bedeutung.
Die Arbeit beschäftigt sich aufgrund des Strukturwandels mit den neuen Grundlagen der DeFi-Sphäre. Im Fokus stehen zivilrechtliche Vertragsgestaltungs- und Haftungsfragen sowie aufsichtsrechtliche Regulierungsfragen. Mithilfe eines Rechtsvergleiches aus aufsichtsrechtlicher Perspektive bewertet diese Arbeit die geplanten und - sich aus der Arbeit ergebenden - erforderlichen aufsichtsrechtlichen Aspekte.
Inhaltsverzeichnis
1. Grundlagen von Decentralized Finance
Vorbemerkungen: Grundlegende Begriffsverständnisse Begriffsbestimmung von Decentralized Finance Historische Entwicklungslinien Ökonomische Betrachtung Funktionsweise von Decentralized Finance
2. Materielles Recht
Allgemeines Privatrecht Aufsichtsrecht
3. Rechtspolitik, Ergebnis und Schlussbemerkung