Mabelle

Mabelle wohnt in einem kleinen Haus vor der Stadt. Sie liebt es, in die Bäume zu schauen und die Vögel zu beobachten. Gerne steigt sie auch auf ihr Fahrrad, um die Gegend zu erkunden. Nicht weit entfernt entdeckt sie eine Wiese, auf der sich die Blumen im Wind wiegen. Die Wilden Ringelblumen haben es ihr besonders angetan. Wie schön sie leuchten! Sie p ückt einen Strauß und stellt die Blumen zu Hause in eine Vase auf den Tisch. Wenn sie verblüht sind, tritt sie in die Pedale, um einen neuen Strauß zu holen. Mabelle ist mit sich und der Welt zufrieden. Als sie eines Morgens bei der Wildblumenwiese wieder vom Rad steigt, wundert sie sich jedoch: Es ist keine einzige Ringelblume mehr zu sehen. Was ist bloß passiert? Auf der Suche nach den Blumen beginnt Mabelle, den großen Kreislauf der Natur zu verstehen: Jede Blume hat ihren Platz im Gefüge, so wie jedes Insekt, jeder Stein, jeder Vogel - und auch sie selbst. Bereits in seinem Bilderbuch «Die Sommergäste» zeigte Matías Acosta aus Uruguay seinen Sinn für Zwischentöne. Jetzt nimmt er uns abermals mit in eine Welt voller kleiner Wunder und großer Zusammenhänge, die es gleichermaßen zu verstehen und zu respektieren gilt. Die liebenswürdige Geschichte von Mabelle versetzt uns in die weite Hügellandschaft Uruguays. Mit seinen Zeichenstiften schafft der Künstler einen traumartigen, aber doch ganz fassbaren Raum zum Nach- und Weiterdenken.