In Frankreich gilt Marcel Gauchet als einer der wichtigsten Ideengeber seiner Generation. Micha Knuth legt nun die erste Gesamtdarstellung von Gauchets Werdegang und seiner bahnbrechenden Geschichte der westlichen Demokratien vor. Das Buch eröffnet darüber hinaus neue Perspektiven auf die Geistesgeschichte Frankreichs nach Foucault und dem Poststrukturalismus.
Die »stille Revolution« bezeichnet ursprünglich den Wertewandel in den westlichen Demokratien nach 1968. Gauchets Lebenswerk ist der Frage gewidmet, wie es zu diesem uns bis heute prägenden Wandel des Geistes der Demokratie kommen konnte. Ganz der Tradition des umfassenden Erklärungsanspruchs der Sozialwissenschaften verpflichtet, spannt er den Bogen von der Entstehung der ersten Staaten über die politische Geschichte der Religion bis hin zur Gewaltgeschichte des 20. Jahrhunderts und zum vorläufigen Triumph der Demokratie in der Nachkriegszeit. Wer Gauchet auf dieser Reise folgt, wird mit neuen Augen auf Gegenwart und Zukunftschancen der Demokratie blicken.
Inhaltsverzeichnis
Warum Gauchet? 7
I Genesis 25
1 Textures Grundlegung eines Forschungsprogramms (1971 1976) 31
2 Libre Vom Antitotalitarismus zur Frage der Macht (1977 1980) 67
3 Le Débat Wege zur Zeitgenossenschaft (1980 2020) 137
II Anamnesis 185
4 Das Zeitalter der Religion 197
5 Das Zeitalter der Demokratie 265
6 Geschichte und Gegenwart des modernen Selbst 387
Verzeichnis verwendeter Siglen 440
Literaturverzeichnis 441
Personenregister 488
Danksagung 495
