9 kleine Menschen, die nicht unterschiedlicher sein könnten, haben eine Gemeinsamkeit ¿ sie sind Freunde.
Das Cover von "9 kleine Menschen" hat mich in seinen Bann gezogen - die Formen, die Farben und nicht zuletzt die neun Kinder mit all ihren Unterschieden. Das vordere und hintere Vorsatzpapier zeigt zwei weitere wunderbare Illustrationen von Martina Stuhlberger, die in Form und Farbe bestechen und zum langen Betrachten einladen. Ich fand es sehr nett, dass die Geschichte mit acht schwangeren Müttern aus aller Herren Länder anfängt: "9 kleine Menschen kommen heute raus." (S. 4) Man lernt die Kinder als Babys kennen und sieht sie über Kleinkinder zu Kindern heranwachsen. Dabei merkt man, dass die jeweiligen Familien sie liebevoll umsorgen. Die Reimtexte von Regina Feldmann passen wunderbar dazu und geben einen schönen Rhythmus vor. Eine meiner Lieblingsseiten zeigt die Kinder beim Essen von Obst - man bekommt richtig Appetit! Das Buch zeigt Unterschiede auf - manche Familien haben Haustiere, manche Familien entsprechen nicht der typischen Kernfamilie, und die Vermögensverhältnisse sind auch unterschiedlich. Dennoch sind die neun Kinder gut befreundet und spielen zusammen. Manchmal empfand ich die Diversität als zu gewollt, da z.B. einem Kind ein Bein fehlt und ein anderes sehbehindert mit Blindenstock oder -hund ist. Eine der Mütter sitzt im Rollstuhl. Anderseits sorgt diese Sichtbarkeit für eine Sensibilisierung, dass jeder Mensch Teil der Gesellschaft ist. Von mir bekommt das wunderschön illustrierte Kinderbuch 4 von 5 Alltagsabenteuern.