Send Nudes

Diese zehn Kurzgeschichten lassen dich jede Emotion durchleben. Der Beginn dieses Buches wiegt schwer.Ich hätte während der ersten Kurzgeschichte beinahe abgebrochen."Tinderloin" hat mich ziemlich durchgerüttelt, beim Lesen wurde mir übel und ganz anders zu mute.Trotzdem fand ich die Geschichte nicht direkt schlecht, sie ist keinesfalls schön, dennoch faszinierend.Nachdem ich das Buch einen Tag zur Seite gelegt hatte, konnte ich mich wieder zum Lesen aufraffen. Die Kurzgeschichten sind melancholisch, erschreckend und nur zum Teil schön. Sie handeln von alltäglichen Schrecken wie ungesunden Beziehungen zu anderen Menschen, dem familiären Ungleichgewicht zwischen älteren und jüngeren Geschwistern, dem Gefühl des Eingesperrtsein während der Covid-19-Pandemie... Jedes Thema ist aktuell und betrifft die Leser*innen auf unterschiedliche Weise.Jedes Kapitel des Buches wird von einer anderen jungen weiblichen Protagonistin erzählt. Die Hauptpersonen sind zwischen 14 und 25 Jahre alt. Das hat mir sehr gut gefallen, da ich mir die Lebensrealitäten der Erzählerinnen gut vorstellen konnte und dadurch mehr aus den Geschichten mitgenommen habe.Das Format der Kurzgeschichtensammlung finde ich sehr passend gewählt. Wenn mich eine Geschichte nicht mehr losgelassen hat, konnte ich mich damit trösten, dass es nicht mehr lange dauert, bis die nächste Geschichte mit einer neuen Erzählerin und einer neuen Handlung erscheint.Meine Lieblingsgeschichten sind "Snakebite", "Blue 4eva", "Das Brot" und "Das heutige Kästchen".

Als eine frische literarische Stimme wird die Autorin betitelt. In der Literaturszene haben bereits mehrere das Buch im Englischen gelesen und schwärmten von dem Geschriebenen. Daher war ich auf das Buch sehr gespannt. Leider musste ich bereits nach den ersten Kurzgeschichten feststellen, dass ich auch hier den Hype für mich persönlich nicht nachvollziehen kann.Als Leserin haben mich 10 Geschichten erwartet, die mich nicht wirklich abgeholt haben. Inhaltlich werden Themen, wie das Erwachsenenwerden, die Mutterschaft und der Liebe, aufgegriffen. Da wäre zum einen Grace, die ihren ersten Freund kennenlernt und dessen Hund lieb gewinnt. Eliza, die sich auf Instagram räkelt, während ihre beste Freundin sich langsam von einer Abtreibung erholt. - Es sind Kurzgeschichten, die sich leicht weg lesen. Das war es aber auch schon. Ich persönlich habe nichts mitnehmen können. Mir fehlte das gewisse Etwas und vor allem die Tiefgründigkeit. Ein Buch, das von mir diesmal keine Leseempfehlung erhält. Es wird aber trotzdem seine Leserschaft finden.