Susann Blum ist mit diesem Jugendroman ein spannender, zugleich tiefgründiger Auftakt zu einer neuen Mystery-Reihe gelungen, die mich wirklich gefesselt hat.
Die Hauptfigur Tammy war mir von Anfang an sympathisch: neugierig, mutig, aber auch glaubwürdig in ihren Zweifeln und Unsicherheiten. Ihre erste Begegnung mit Isaac hat sofort eine mysteriöse Spannung aufgebaut, die sich durch das ganze Buch zieht. Die Idee der Scharonns Jugendliche, die über Augenkontakt telepathisch miteinander verbunden sind fand ich originell und sehr gut umgesetzt. Es geht nicht nur um übersinnliche Kräfte, sondern auch um Vertrauen, Zusammenhalt und die Frage, was es bedeutet, anders zu sein.
Besonders gefallen hat mir die Mischung aus Alltagsproblemen und übernatürlichen Elementen. Tamys Leben ist alles andere als perfekt und gerade das macht sie als Figur so greifbar. Isaac bleibt zunächst undurchschaubar, entwickelt sich aber im Laufe der Geschichte auf eine spannende Weise weiter. Auch die Nebenfiguren sind nicht bloß Staffage, sondern tragen alle auf ihre Weise zur Geschichte bei.
Blums Schreibstil ist angenehm flüssig und jugendlich ohne gekünstelt zu wirken. Sie trifft den Ton ihrer Zielgruppe gut, ohne ins Klischee abzurutschen. Manche Szenen waren richtig packend, andere wiederum sehr berührend besonders als es um Isaacs Familiengeschichte geht, die sich nach und nach entfaltet.
Was mir besonders positiv aufgefallen ist: Obwohl es sich um einen Reihenauftakt handelt, bekommt man eine runde Geschichte mit einem befriedigenden Ende, das dennoch Lust auf mehr macht.