Sand zwischen den Zehen, Wind in der Nase und im Kopf eine wilde Mischung aus Fernweh und purem Lebenshunger genau so hat sich dieses Buch beim Lesen angefühlt. Tamina Kallert schafft es, mit ihrer offenen, erfrischenden Art nicht einfach nur Geschichten über Reisen zu erzählen, sondern ein ganzes Kopfkino anzuzünden. Es ist, als ob man beim Umblättern plötzlich in einer kleinen Seitenstraße in Lissabon steht, einen Kaffee in Rom schlürft oder in den Bergen völlig unerwartet ins Herz eines Fremden blickt.
Dabei geht es gar nicht darum, Kilometer zu fressen oder exotische Länder von einer Liste zu streichen. Viel mehr packt sie die Momente aus, die sonst im Alltag gerne untergehen: das Lächeln eines Fremden, das Geräusch der Wellen im Hintergrund, der Gedanke, dass man sich gerade selbst ein Stück näherkommt. Und das Ganze serviert mit einer Lockerheit, die einen gleichzeitig zum Schmunzeln und Nachdenken bringt.
Dieses Buch hat mich erwischt wie ein spontaner Sommerregen: plötzlich, überraschend und irgendwie befreiend. Man klappt es zu und hat das Gefühl, als hätte man nicht nur eine Reise um die Welt gemacht, sondern auch einmal quer durchs eigene Herz. Wer also Lust hat, sich vom Sofa aus eine Portion Optimismus, Leichtigkeit und Abenteuerlust zu gönnen, wird hier definitiv fündig.
Kurz gesagt: Kein trockenes Reisegequatsche, sondern eine Einladung, die Welt mit frischen Augen zu sehen und vielleicht sogar die eigene Straße, das nächste Gespräch oder den eigenen Alltag. Tamina Kallert schenkt nicht nur Reiselust, sondern auch eine Prise Mut, die Nase in den Wind zu halten, selbst wenn es gerade mal nicht nach Urlaub riecht.