Tiere faszinieren - und das nicht erst seit sie als Helden von Zoo- und anderen Tiergeschichten die Medien erobern. Heute wird das Tier entweder zum Gebrauchs- und Verbrauchsobjekt degradiert oder als "besserer Mensch" gefeiert. Im Mittelalter dagegen ist der Kontakt zum Tier als Nahrungsspender, Arbeitskraft, Transportmittel und Jagdobjekt bzw. -begleiter noch viel unmittelbarer. Die Zoologie ist noch nicht als eigene Wissenschaft etabliert. Das Verständnis vom Tier wird vielmehr von der christlichen Religion geprägt. Insofern sind Tiere auch in der Bildenden Kunst und Literatur vieldeutige Symbolträger.
Der hier vorgelegte Band legt den Fokus ganz dezidiert auf das Tier als Gegenstand und vor allem als Medium der geistigen Erfassung von Welt und Mensch durch den mittelalterlichen Menschen. Ziel des interdisziplinär konzipierten Bandes ist es zu zeigen, wie das Tier in maßgeblichen mittelalterlichen Diskursen (Religion und Wissenschaft, Jagdalltag und Wappenwesen, Literatur und Kunst) zum Medium der Erkenntnis und Vergegenwärtigung, der Strukturierung und Ordnung sowie der Deutung und Bewältigung von Welt wird.
Inhaltsverzeichnis
"The aim of this collection (in German and Englisch) is to focus on how the world of animals, real and fabulous, and the perception of the distinction between animals and man are mediated in medieval culture. [. . .] Prietzel deals with animals in Anglo-Saxon literature, Franz with the place of the stag in monastic foundation narratives, and there are studies of birds in the Divina Commedia (Bosold-DasGupta) and, as a coda, reflections of the ars simia in nineteenth - and twentieth-century literature (Lehmann)."
Medium Aevum, LXXIX, 2010
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