"Michael Sturminger . . . und Hauptdarsteller Tobias Moretti, der sehr genaue Vorstellungen in die Inszenierung einbrachte, verlegen das allegorische Stück in die Gegenwart und ins Konkrete . . . , haben aber auch in Hugo von Hofmannsthals Text eingegriffen, viele der berüchtigt holprigen Verse geglättet und auch inhaltlich andere Bezüge hergestellt." Kurier, Guido Tartarotti
"Wenn dieser Jedermann stirbt, dann ist da kein Erlösungs- und Reue-Kitsch: Der Schritt ins Jenseits ist einer ins Nichts. [. . .] Aus diesem 'Jedermann' ist so ein beinahe leises, nachdenkliches, mutig säkulares Kammerspiel geworden. [. . .] wenn der um Gnade und Lebenszeitverlängerung winselnde Snob in moderner Straßenkleidung durch den Raum irrt, dann ist er uns ähnlicher als jemals zuvor. [ ] Moretti spielt beeindruckend jede Phase des Untergangs, er verliert sich, stammelt die Sätze, krallt sich an die, die er gerade noch verlacht und verstoßen hat."
Neue Zürcher Zeitung, Bernd Noack
". . . Bei den neuen Texten [wird] Hofmannsthals Rhythmus nachzuahmen versucht, sodass der gewohnte 'Jedermann'-Duktus bleibt. Weil dort und da das Altvaterische entfernt ist, gewinnt die Handlung Aktualitätsbezug. [ ] Im neuen 'Jedermann' sind vor allem jene Textstellen Hofmannsthals getilgt, die klingen, als wären sie dem katholischen Katechismus entnommen."
Salzburger Nachrichten, Hedwig Kainberger