Tomas Venclova (geb. 1937 in Klaip da) ist Litauens international bekanntester Dichter und Intellektueller. Er war Professor für slawische Literaturen an der Universität Yale und erhielt die Ehrendoktorwürde der Universität Lublin. Zusammen mit seinen engen Freunden, den Nobelpreisträgern Czes aw Mi osz und Joseph Brodsky, gehört er zu einer Generation einflussreicher osteuropäischer Literaten, die der Erfahrung totalitärer Regime in klare poetische Formen gegossen haben. Er wurde mit dem litauischen Nationalpreis sowie mit internationalen Lyrikpreisen wie dem Petrarca-Preis und dem Zbigniew-Herbert-Literaturpreis ausgezeichnet. Venclova hat u. a. Werke von T. S. Eliot, W. H. Auden, Charles Baudelaire, Saint-John Perse, Boris Pasternak, Anna Achmatowa, Joseph Brodsky, Czes aw Mi osz, Wis awa Szymborska ins Litauische übertragen. Seine Gedichtbände liegen auf Englisch, Italienisch, Schwedisch, Russisch, Polnisch, Ungarisch und Chinesisch vor. Auf Deutsch sind u. a. der Essay Vilnius. Eine Stadt in Europa (edition suhrkamp 2006), der Gesprächsband Der magnetische Norden (Suhrkamp 2017) sowie die Gedichtbände Gespräch im Winter (Suhrkamp 2007) und Variation über das Thema Erwachen (Hanser 2022) erschienen.
Lina Buividavi i t (geboren 1986 im Dorf Puodžiai) hat einen Bachelor-Abschluss der Universität Kaunas in litauischer Philologie und Werbung, einen Master in Litauischer Literatur und einen Doktortitel erworben. Sie arbeitet als Dozentin an der Universität Vilnius, ist freiberufliche Texterin und veröffentlichte seit 2017 drei Gedichtbände. Ihre Werke wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Deutsche Übersetzungen finden sich in der Anthologie Das Teufelsdutzend. Moderne Lyrik aus Litauen (KLAK Verlag 2022).
Marius Burokas (geb. 1977 in Vilnius) ist Lyriker und Übersetzer. 2016 2023 war er Chefredakteur der Online-Zeitschrift für litauische Literatur in englischer Sprache Vilnius Review. Seine vier Gedichtbände fanden breite Aufmerksamkeit. Er übersetzt auch Lyrik und Prosa aus dem Englischen, Ukrainischen und Weißrussischen. Er ist Chefredakteur der Anthologie Wie die Erde uns trägt Neue litauische Dichter (herausgegeben vom Litauischen Kulturinstitut). Auswahlbände seiner Gedichte erschienen auf Englisch, Ukrainisch und Polnisch, seine Poesie wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt. Deutsche Übersetzungen finden sich auf der Internetplattform www. lyrikline. org
Ilz Butkut (geb. 1984 in Vilnius) schreibt seit ihrer frühen Kindheit Gedichte. Ihr erstes Buch erschien 2011 und gewann mehrere Preise; weitere Gedichtbände erschienen 2014 und 2018. 2015 wurde sie in den englischsprachigen Almanach zeitgenössischer litauischer Autoren How The Earth Carries Us aufgenommen und reiste mit Kollegen durch die USA, um ihn vorzustellen. 2016 veröffentlichte A Midsummer Night's Press eine Übersetzung ihrer Gedichte (Caravan Lullabies). Sie organisiert außerdem kreative Schreib- und Kommunikationsworkshops für Schüler und Erwachsene und schreibt über die Themen Staatsbürgerschaft und Menschenrechte. Ihr Sachbuch Feuern Sie Ihren Chef ist zu einem Handbuch für Mobbingopfer geworden.
Vaiva Grainyt (geb. 1984 in Kaunas) ist Schriftstellerin, Bühnenautorin, Essayistin und Dichterin und arbeitet an verschiedenen interdisziplinären Theaterprojekten. Sie hat das Libretto zur Oper Have a Good Day (2013) geschrieben, die sechs internationale Auszeichnungen erhielt und in zehn Sprachen übersetzt wurde. Außerdem ist sie Co-Autorin der Opern-Performance Sun & Sea (Marina) (2019), die Litauen bei der 58. Biennale in Venedig präsentierte und mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet wurde. 2022 veröffentlichte sie den zweisprachigen (litauisch und englisch) Collage-Roman Roses and Potatoes. Ihr Werk wurde in mehr als zehn Sprachen übersetzt. Deutsche Übersetzungen finden sich in der Anthologie Das Teufelsdutzend. Moderne Lyrik aus Litauen (KLAK Verlag 2022) und in der Literaturzeitschrift Die Horen (Heft 1/2022)
Jurgita Jasponyt (geb. 1981 in Zarasai) schloss ihr Studium an der Pädagogischen Universität Vilnius mit einem BA in Litauischer Philologie und einem MA in Literatur ab und arbeitet als Bibliothekarin. Ihre drei Gedichtbände wurden mehrfach ausgezeichnet. Auf Deutsch erschienen Gedichte in der Zeitschrift Sinn und Form (Heft 4/2024)
Antanas A. Jonynas (geb. 1953 in Vilnius) ist Dichter und Übersetzer. Er studierte litauische Sprache und Literatur an der Universität Vilnius. 2011 2018 war er Präsident des Litauischen Schriftstellerverbands. Seit 1977 veröffentlichte er zahlreiche Gedichtbände, die breite Resonanz fanden. Jonynas ist Träger des Preises des Poesie-Frühlings (2002), des litauischen Staatspreises für Kultur und Kunst (2003) und des Preises der Baltischen Versammlung für Literatur (2023). Er hat Literatur aus dem Deutschen, Lettischen, Russischen, Weißrussischen, Ukrainischen und Kroatischen übersetzt. Seine eigenen Werke wurden zahlreiche Sprachen übertragen. Auf Deutsch erschienen der Gedichtband Mohnasche (Athena Verlag 2002) sowie Übersetzungen auf der Internetplattform www. lyrikline. org
Donaldas Kajokas (geboren 1953 in Prienai) studierte am Institut für Leibeserziehung in Kaunas, arbeitete anschließend dort als Trainer an der Kindersportschule und war kurz als Ausbilder in einem Touristenclub und als Sanitäter tätig. 1977 1980 arbeitete er im Literaturmuseum, 1981 1989 war er Chemielaborant am Kaunas Radio Measurement Technique Research Institute. 1989 2012 arbeitete er als Redakteur der Zeitschrift Nemunas (Die Memel). Seine zahlreichen Werke (Gedichtbände, Essays und Romane) wurden mit wichtigen Preisen ausgezeichnet und in über 20 Sprachen übersetzt. Deutsche Übersetzungen seiner Lyrik finden sich auf der Internetplattform www. lyrikline. org.
Laurynas Katkus, geb. 1972 in Vilnius, studierte litauische Philologie in Vilnius sowie Komparatistik in Leipzig und Berlin und promovierte über Exil in der modernen Lyrik. Seit 2021 ist er künstlerischer Leiter des internationalen Literaturfestivals Kaunas Literature Week . Bisher erschienen mehrere Gedichtbände, ein Roman, Essaysammlungen sowie Übersetzungen u. a. von Werken von Gottfried Benn, E. E. Cummings, Peter Handke und Susan Sontag ins Litauische. Seine Texte wurden ins Englische, Slowenische, Polnische und Lettische übertragen. Auf Deutsch erschienen die Gedichtbände Tauchstunden (Edition Erata 2003) und Alle Richtungen (Edition Thanhäuser 2009), die Essaysammlungen Kabuff (Merz & Solitude 2011) und Moskauer Pelmeni (Leipziger Literaturverlag 2017), der Roman Schwankende Schatten (KLAK Verlag 2012) sowie Gedichte in der Zeitschrift Sinn und Form (Heft 3/2022).
Das Gedicht Vietin painiava wurde durch die unerwartete Entdeckung eines jüdischen Ladenschildes über der Tür seines Hauws in Vilnius angeregt.
Giedr Kazlauskait (geb. 1980 in K dainiai) ist Lyrikerin, Prosaistin, Essayistin, Literaturkritikerin und Chefredakteurin der Literaturzeitschrift Šiaur s At nai (Athen des Nordens). Sie erwarb einen Abschluss in Litauischer Philologie an der Universität Vilnius. Ihre Lyrik wurde u. a. ins Englische, Französische und Polnische übersetzt. Deutsche Übersetzungen finden sich auf der Internetplattform www. lyrikline. org
Mindaugas Kvietkauskas (geboren 1976) ist Literaturwissenschaftler, Dichter, Essayist und Übersetzer. 2019 2020 war er litauischer Kulturminister; seit 2023 ist er Dekan der Philologischen Fakultät der Universität Vilnius. Er ist Preisträger des Litauischen Schriftstellerverbands für den Essayband Uosto fuga (Hafenfuge). Als Übersetzer aus dem Polnischen und Jiddischen arbeitet er u. a. mit Schwerpunkt auf dem Werk von Czes aw Mi osz, Moyshe Kulbak und Abraham Sutzkever.
Aidas Mar nas (geboren 1960 in Kaunas) lebt als Lyriker und Kritiker in Vilnius. Er studierte am dortigen Konservatorium und arbeitete in seiner Jugend verschiedenen Berufen, vom Beleuchter am Akademischen Opern- und Balletttheater bis hin zum Begleiter auf Güterzügen, die Kühe nach Asien transportierten. Seit 1988 veröffentlichte er zahlreiche Gedichtbände, die viel Aufmerksamkeit fanden und mehrfach ausgezeichnet wurden, u. a. mit dem Litauischen Nationalpreis. Er ist ein Virtuose der Form, der das Sonett in der litauischen Lyrik etabliert hat. Deutsche Übersetzungen finden sich in der Literaturzeitschrift Lichtungen (Heft 125/2011) sowie auf der Internetplattform www. lyrikline. org
K stutis Navakas (1964 2020) war einer der bekanntesten litauischen Dichter. Er wuchs in Kaunas auf, das in sein Werk einfloss, und war ein aktiver Teilnehmer am kulturellen Leben der Stadt. Er schrieb die Kulturpresse und eröffnete seine eigene Buchhandlung, welche eine der ersten privaten Einrichtungen war, die literarische Veranstaltungen organisierte. Er hat auch für das Fernsehen als Buchrezensent gearbeitet und zahlreiche Gedichte aus dem Deutschen und Englischen übersetzt. Sein eigenes Schreiben ist von einem spielerischen Umgang mit der Sprache geprägt. Er debütierte als Lyriker und hat fünf Gedichtbände veröffentlicht, später schrieb er auch Essays. Ich bin ein Abenteurer", sagte er in einem Interview und charakterisierte damit sowohl seine Persönlichkeit als auch sein Werk perfekt. Navakas wurde mit nahezu allen wichtigen Preisen ausgezeichnet, die ein Schriftsteller in Litauen bekommen kann. Deutsche Übersetzungen seiner Lyrik wurden auf der Internetplattform www. lyrikline. org veröffentlicht.
Gytis Norvilas (geboren 1976 in Jonava) ist Lyriker, Übersetzer und Essayist. Er studierte Theorie der Geschichte und Kulturgeschichte an der Universität. Er hat seit 2002 Gedichtbände veröffentlicht, die mehrfach ausgezeichnet wurden. Gytis Norvilas lebt in Vilnius und war 2014 2022 Chefredakteur der Kulturzeitschrift Literat ra ir menas (Literatur und Kunst). Seine Gedichte wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Deutsche Übersetzungen finden sich auf der Internetplattform www. lyrikline. org
Violeta Pal inskait (geb. 1943 in Kaunas) ist Lyrikerin, Dramatikerin, Drehbuchautorin, Übersetzerin sowie Autorin von über 30 Büchern. Ihren ersten Gedichtband veröffentlichte sie 1961 während ihres Studiums an der Universität Vilnius. Sie wurde mit dem Litauischen Nationalpreis und vielen anderen bedeutenden Auszeichnungen geehrt. Einen Großteil ihrer Werke widmet sie jungen Lesern. Mit ihren Gedichten und Theaterstücken sind bereits mehrere Generationen aufgewachsen.
Sigitas Parulskis (geboren 1965 in Obeliai) studierte litauische Sprache und Literatur an der Universität Vilnius und ist Autor mehrerer Gedichtbände, Essaysammlungen sowie von sechs Romanen und einigen Theaterstücken. Er wurde mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Preis des litauischen Schriftstellerverbandes und dem Litauischen Nationalpreis für Kultur und Kunst. 2009 erhielt er das H. C. -Artmann-Stipendium der Stadt Salzburg. Seine Werke wurden in mehr als zehn Sprachen übersetzt. Auf Deutsch erschienen u. a. der Roman Drei Sekunden Himmel (Claassen Verlag 2009), Gedichte und ein Dramen-Auszug in der Literaturzeitschrift Die Rampe (Heft 2/2009) sowie Lyrik auf der Internetplattform www. lyrikline. org
Kornelijus Platelis (geb. 1951 in Šiauliai) arbeitete 15 Jahre als Bauingenieur. Er hat zwölf seit 1980 Gedichtbände und zwei Essaysammlungen veröffentlicht. Er übersetzte Lyrik von Ezra Pound, T. S. Eliot, Seamus Heaney, Robert Bringhurst sowie die Geschichte der polnischen Literatur von Czes aw Mi osz. Platelis ist Mitbegründer des jährlichen internationalen Literaturfestivals Fall of Druskininkai . Er war Präsident des litauischen PEN, Direktor des Verlags Vaga, Chefredakteur der Wochenzeitung Literat ra ir menas (Literatur und Kunst) und 1998 2000 Bildungs- und Wissenschaftsminister. Platelis wurde u. a. 2002 mit dem litauischen Nationalpreis für Kultur und Kunst ausgezeichnet. Seine Gedichte wurden in viele Sprachen übersetzt. Deutsche Übertragungen finden sich in der Literaturzeitschrift Lichtungen (Heft 125/2011) sowie auf der Internetplattform www. lyrikline. org
Rolandas Rastauskas (1954 2024) wurde in Šiauliai geboren und wuchs in Palanga auf. Er studierte Anglistik an der Universität Vilnius und absolvierte Praktika am National Theatre in London, am The Traverse in Edinburgh und am Stephen Joseph Theatre in Scarborough. 1979 1986 arbeitete er als Chefdramaturg am Opern- und Balletttheater. Er war als Redakteur sowie Dozent an den Universitäten Vilnius und Universität Klaip da. Er ist Autor von fünf Gedichtbänden, fünf Essaybänden, von Prosa- und Dramenbänden und Drehbüchern und wurde mit dem Litauischen Nationalpreis und weiteren wichtigen Literaturpreisen ausgezeichnet. Deutsche Übersetzungen seiner Lyrik präsentiert die Internetplattform www. lyrikline. org.
Egidija Šeputyt (geb. 1975) ist Autorin zweier Gedichtbände. Sie ist auch Mitautorin des Buches Nam psichologija (Psychologie der Häuser), Jungsche Psychotherapeutin und derzeit in einer privaten Psychotherapiepraxis in Kaunas tätig.
Rimas Uzgiris (geb. 1969 in Niskayuna, NY, USA) ist ein litauischer und amerikanischer Lyriker und Übersetzer. Seine Werke sind u. a. in Barrow Street, Huson Review und The Poetry Review erschienen. Er ist Autor von North of Paradise und Tarp (Dazwischen ins Litauische übersetzte Gedichte) sowie Übersetzer von acht Gedichtbänden aus dem Litauischen. Er promovierte in Philosophie und wurde mit einem Fulbright-Stipendium sowie einem NEA-Übersetzungsstipendium ausgezeichnet und lehrt an der Universität Vilnius.
Agn Žagrakalyt (geboren 1979 in Pasvalys) studierte litauische Literatur an der Pädagogischen Universität Vilnius und lebt als Autorin von vier Gedichtbänden und drei Prosawerken in Brüssel. Deutsche Übersetzungen ihrer Gedichte, für die sie mehrfach ausgezeichnet wurde, finden sich auf der Internetplattform www. lyrikline. org.