Das Buch widmet sich einem Thema, welches erstaunlich selten Angesprochen wird. Dabei kann man sich mit einer guten Mutter-Tochter-Beziehung das Leben erheblich erleichtern. Besonders dann, wenn man das Gefühl hat, dass etwas die Beziehung belastet. Und genau das möchte die Autorin vermitteln. Sie zeigt auf, wie eine bessere Verbindung entstehen kann, denn es geht bei dieser Reise (...) um den Umgang mit Konflikten, Grenzen und Gefühlen sowie um die Frage nach Akzeptanz und persönlicher Klarheit.
Doch wie bleibt man emotional stabil bei einer Person, welche die roten Knöpfe so gut kennt wie kaum jemand sonst?
Zunächst geht die Autorin darauf ein, was man eigentlich unter Tochterschaft versteht, welche Gefühle jeder Tochter zustehen und was die Ursachen für die häufigsten Konflikte sind. Auch veranschaulicht sie gekonnt, wie sich Belastungen in der Mutter-Tochter-Beziehung auswirken und liefert nur jene Wissenshäppchen, die zu einem besseren Verständnis notwendig sind (- ohne sich dabei in theoretischen Ausführungen zu verlieren).
Auch in den weiteren Etappen bleibt das Buch praxisnah und lebensweltorientiert. Die Autorin räumt mit dem Rollenverständnis auf beiden Seiten auf und ermutigt über den eigenen Tochtermodus zu reflektieren. Sie schildert, woher die teilweise frustrierend Gefühle stammen und wie man sie regulieren kann.
Ein Abschnitt widmet sich zudem der schwer fassbaren Traurigkeit, welche viele Töchter empfinden und ein anderer veranschaulicht, dass Akzeptanz eine wichtige Stütze ist, ehe das Buch mit Balance finden und die Beziehung aktiv gestalten endet.
In diesem Buch wird gut verdeutlicht, warum mache Mutter-Tochter-Beziehungen so enorm energiezehrend sind und die Tochterschaft teilweise weit belastender ist, als drei Vollzeit-Jobs.
Nach jedem Kapitel finden sich Übungen, wie man das Gelernt umsetzten kann und einen Fixstern zur Orientierung.
Tochtersein man purzelt in die Rolle hinein und irgendwie funktioniert es ja immer. Doch wird die Beziehung zum Leidensdruck, findet man hier einen ersten Helfer. Das Buch spricht von einem Zustand, den man traurigerweise allzu oft als gegeben hingenommen hat. Auch ist es erschreckend, wie sehr patriarchale Strukturen selbst die Mutter-Tochter-Beziehung prägen und die Mütter diese ungewollt immer weiter tragen.
Christiane Yavuz hilft die emotionalen Verletzungen, Enttäuschungen und die Traurigkeit zu verstehen, spricht den Leserinnen nur allzu oft aus der Tochterseele und gibt Werkzeuge an die Hand, mit denen die Töchter sich das Leben erleichtern und die Beziehung zu ihren Müttern besser verstehen und gestalten können. Ein wirklich erhellender Ratgeber, welcher auf dem Weg zu mehr Klarheit, Konfliktsouveränität und emotionaler Reife unterstützt.