Medienpolitik mutierte in den 80er Jahren zur Machtpolitik und die Kontrolle des öffentlich-rechtlichen Fernsehens beeinflusste wesentlich die Agenda der Volksparteien. Zur Beurteilung der Gesamtproblematik hatte der Autor erstmalig Zugang zu den kompletten vertraulichen medienpolitischen Unterlagen (Ausschussprotokolle, Schriftverkehr etc.) von SPD und CDU/CSU. Hermanni zeigt in dem vorliegenden Grundlagenwerk die machtpolitischen Strategien und Einflussmöglichkeiten der Parteien beim Kampf um eine duale Rundfunkordnung detailliert auf und beurteilt sie. Die Analysen stützt auch eine Befragung unter den ehemaligen Entscheidungsträgern der Volksparteien (insbesondere frühere Ministerpräsidenten) über ihre Beweggründe pro bzw. contra Neue Medien/Privatfernsehen. Offen und ausführlich reflektieren die Befragten ihre machtpolitischen Einstellungen.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung: Politische Ausgangssituation für eine neue Medienordnung. - Medienpolitische Programmatiken der im Deutschen Bundestag vertretenen Parteien: vom 1. Januar 1980 bis zum Wechsel der Bundesregierung am 1. Oktober 1982. - Regulierung der zentralen medienpolitischen Positionen der im Deutschen Bundestag vertretenen Parteien nach dem Wechsel der Bundesregierung am 1. Oktober 1982 bis 31. Dezember 1989. - Die Bundeskanzler Helmut Schmidt und Helmut Kohl und ihre Einstellungen dem Fernsehen gegenüber in den 80er Jahren. - Befragung von Machtinhabern der Medienpolitik in den 80er Jahren. - Medienpolitische und ökonomische Auswirkungen auf die Film- und Fernsehindustrie nach dem Wechsel der Bundesregierung am 1. Oktober 1982. - Einstellungen der Bevölkerung zum dualen Rundfunksystem in den 80er Jahren. - Konklusion: Zusammenfassende Beurteilung machtpolitischer Strategien der Parteien im Zuge der Einführung des dualen Rundfunksystems.