Meine Meinung zum Sachbuch:
Eine Bonnie kommt niemals allein
Inhalt in meinen Worten:
Eine dissoziative Identitätsstörung - früher als Multiple Persönlichkeit - ist eine schwere Geschichte, denn man weiß erstens nicht wer wirklich vor einem steht, wenn die Person vor einem steht, es kann das Kind oder einfach auch ein anderer Anteil sein, hier können viele Fehler passieren, und teilweise kann man damit Menschen die Mehrere sind deutlich verletzen, und auch zerstören. Umso mehr finde ich es gut, das Bonnie aufklärt auf eine sehr angenehme und erwachsene Art, auch wenn ihre Kleine mal am Werk ist, und ich gestehe, ich finde es hilfreich zu sehen, wie es bei anderen Menschen ist, die eben auch diese komplexe Geschichte am laufen haben.
Deswegen geht an dieses Buch heran mit einer gewissen Neugierde, aber auch mit Offenheit und Akzeptanz, denn nur weil ihr etwas nicht kennt, es spukig empfinden könntet. Hört zu, lernt und akzeptiert das unbeschreibliche schreckliche. Und doch steckt in dieser Heftigkeit auch ein Schatz, ein Segen und vor allem ein tiefes Sein, das mich persönlich ermutigt hat.
Wie ich das Gelesene empfand:
Ich finde es stark, das Bonnies Leben ihre anderen ICHs zu Wort kommen lies, das jeder der etwas zu diesem Buch sagen wollte, dazu etwas sagte, sei es die kleine 10jährige die einfach ultra niedlich schreibt aber auch klar macht, dass Fanta ihr Lieblingsgetränk ist, sie aber auch Zeit benötigte um zu verstehen wie das Trinken geht, sei es der Täternahe der seine Weltsicht erklärt, seien es aber auch all die anderen Charaktere die in Bonnies Leben aktiv sind, jeder hat etwas zu sagen, zumindest die die am Buch mitarbeiten konnten und wollten. Das finde ich berührend, viele AHA und Oh so ist das Momente waren für mich entstanden, in manchen fand ich mich sogar ein wenig wieder. Und doch ist es ein Buch, das in meinen Augen nur einen klitzekleinen Anteil der "Krankheit" aufzeigt, ich hoffe sehr das Bonnies Leben nochmals ein Buch herausbringt wo sie noch ein wenig mehr in die Tiefe geht und den Lesern noch mehr Handwerkszeug an die Hand gibt, denn egal ob selbst betroffen, Angehörige oder gar einfach nur Freunde, Bekannte, oder einfach alle, sollten mehr über dieses Leben kennen lernen, denn es gibt mehr Menschen die das Schicksal mit Bonnies Leben teilen. Jeder hat hier aber seine ganz eigene Geschichte, sein ganz eigenes Spektrum, sein ganz eigenes Sein. Zuhören sollte man jedem und auch zusammen den Weg gehen. Und das zeigt dieses Buch sehr facettenreich und ehrlich. Das eben nicht jeder Psychologe sich an dieses Krankheitsbild heran traut, dass die psychische Schiene oftmals schwer zu gehen ist, da das Gesundheitssystem hier nicht wie ein Zahnrad sondern wie Mühlsteine wirken, und Menschen mit dieser besonderen Geschichte nicht helfen können, wie es nötig wäre, nicht jeder traut sich an diese Menschen heran, leider. Zudem ist es gerade für Menschen die Viele sind wichtig, das sie die richtigen Bezugspersonen, die damit umgehen können, das mal der kleine Anteil oder auch mal ein etwas wüster Anteil herausspringt, hier heißt es Vorurteile abbauen, hinsehen, zuhören, annehmen! Das gelingt nicht jedem und das ist nicht einfach zu akzeptieren.
Es ist übrigens toll, wie das Buch gestaltet ist, jedes Innenkind hat seinen ganz eigenen Gekennzeichneten Punkt, durch kleine Bildchen, so tat ich mir viel leichter dieses Buch zu lesen. Und mitzukommen wer jetzt wie in diesem Buch zu Wort kommt.
Empfehlung?
Ja definitiv! Aber wenn ihr gerade keine Lust auf das Lesen habt, dann schaut mal bei Bonnies Leben auf TikTok oder Instagram vorbei, sie erklärt und das ohne zu manipulieren, sondern sie ist in ihrer Art besonders.
Bewertung:
Fünf Sterne sind viel zu wenige Sterne. Erstens weil es ein super wichtiges Thema ist und zum anderen ich die Art wie Bonnies Leben dieses Buch umsetzen konnte genial finde.