Bachelorarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Politik - Region: Russland, Note: 1, 7, Martin-Luther-Universitä t Halle-Wittenberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Wladimir Putin wurde im Mä rz 2012 zum dritten Mal seit 1999 als Prä sident der Russischen Fö deration vereidigt. Der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schrö der bezeichnete ihn im Jahr 2005 als lupenreinen Demokraten . Zweifel an dieser Aussage kommen auf, wenn man die Proteste gegen die Regierung und fü r die Wahrung der Menschenrechte bedenkt. Dass in Russland momentan etwas passiert, steht auß er Frage, was das erste Fallbeispiel dieser Abschlussarbeit gerade so interessant macht.
Doch trotzdem stellt sich die Frage, wie es wirklich um Russlands Demokratie steht und welche Lö sungswege es letztendlich fü r die angesprochenen Mä ngel gibt. Dies kann praktisch durch das Konzept der Konsolidierung untersucht werden. In dieser Abschlussarbeit wird die Konsolidierung des politischen Systems Russlands analysiert, um eine genaue Darstellung der Stä rken und Schwä chen der Demokratie gegenü berzustellen und Lö sungsansä tze zu generieren. Als Basis der Untersuchung soll das oft in der Fachliteratur rezitierte Konsolidierungskonzept des Mainzer Systemtheoretikers Wolfgang Merkel dienen. Auf Grundlage dessen werden die demokratiestabilisierenden und destabilisierenden Elemente gegenü ber gestellt und ihr Zusammenspiel dargelegt.
Um mö glichst polarisierende Ergebnisse zu erzielen, soll die Konsolidierung des osteuropä ischen Staates mit dem lateinamerikanischen Beispiel der argentinischen Demokratie auf der Grundlage von Merkels Konsolidierungskonzeption verglichen werden. Lateinamerika ist mit seinen zahlreichen Wechseln zwischen demokratischer und autokratischer Ordnung einer der beliebtesten Untersuchungsgegenstä nde der Transformationsforschung. Speziell der Fall Argentinien ist mit einem im Politikalltag etabliertem Phä nomen, das Carreras als Verfassungsbruch als politische Konstante bezeichnet,
besonders interessant. Zur Behebung wirtschaftlicher Probleme nutzte bereits der erste demokratische Prä sident Raul Alfonsin nach der Militä rdiktatur 1976-1982 sogenannte Dekrete prä sidiale Verordnungen mit Gesetzescharakter.
Doch handeln die mä chtigen argentinischen Prä sidenten dabei immer zum Wohle der Demokratie? Kö nnen sich die demokratischen Krä fte gegenü ber dem Militä r behaupten oder besteht die Gefahr einer weiteren Erhebung des Militä rs, die zu einer mö glichen Diktatur fü hren? Und wie konsolidiert ist Argentiniens Demokratie letztendlich wirklich?