Diplomarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1, 3, Hochschule RheinMain, Sprache: Deutsch, Abstract: In den letzten Jahren wird die Ö ffentlichkeit vermehrt mit dramatischen Medienberichten ü ber misshandelte sowie vernachlä ssigte Kinder konfrontiert. Manche dieser Fä lle endeten tö dlich und nicht selten waren die eigenen Eltern die Tä ter. Vater misshandelt Baby fast zu Tode , Eltern kommen wegen Mordes vor Gericht , Lea Sophie ist verhungert und verdurstet sind nur einige der Schlagzeilen, welche in den Zeitungsberichten auftauchten. Die Berichte schockieren und gleichzeitig steigt der Druck auf die Politiker, Maß nahmen zu treffen, um Kinder vor diesen Gefahren zu schü tzen. Nach der Vergleichsstudie Child Maltreatment Deaths in Rich Nations im August 2003, sterben jedes Jahr 3500 Kinder aus den OECD (Organisation fü r wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwickl ung) -Lä ndern an den Folgen von Misshandlung und Vernachlä ssigung. Wie viele Fä lle von nicht tö dlichen Misshandlungen in Deutschland vorliegen, ist aus der Studie nicht erkennbar. Ein Artikel der Zeit beruft sich auf Zahlen des Bundeskriminalamtes. Danach sollen im Jahr 2005 2905 Kinder Opfer von Misshandlungen und 1178 Kinder Opfer von Vernachlä ssigung geworden sein. Die Experten sind sich jedoch sicher, dass die Dunkelziffer ü ber 90 % ausmacht. Im Jahr 2007, wä hrend meines Praktikums beim Jugendamt, habe ich mir die Frage gestellt was auf politischer Ebene unternommen wird, um Kinder besser vor Gefä hrdungen zu schü tzen. Ich wurde dabei auf das Aktionsprogramm der Bundesregierung Frü he Hilfen fü r Eltern und Kinder und soziale Frü hwarnsysteme aufmerksam, welches im selben Jahr ins Leben gerufen wurde. Im Rahmen des Aktionsprogramms starteten in ganz Deutschland zehn Modellprojekte, die wissenschaftlich begleitet werden. Diese streben eine bessere Vernetzung zwisc hen Gesundheitshilfe und Jugendhilfe an, um rechtzeitig Belastungen in Familien zu erkennen und somit prä ventiv gegen Misshandlung und Vernachlä ssigung von Kindern vorzugehen. In Anlehnung an verschiedene Nachrichtenblä tter, war der Tod des zweieinhalbjä hrigen Kevin, im Oktober 2006 in Bremen, Auslö ser fü r die Initiierung des Programms.