Der Konstruktivismus liefert Einblicke in Möglichkeiten und Grenzen der Erkennbarkeit der Realität. Vor dem Hintergrund neuerer Erkenntnisse der Hirnforschung plädieren Konstruktivisten für einen Wahrheitsrelativismus. Sie schließen die objektive Erkennbarkeit der Realität ultimativ aus. Zudem äußern sie Zweifel an der Existenz einer Außenwelt an sich. Man kann es als störend empfinden, dass sich Konstruktivisten in diesem Zusammenhang in sachlich unzutreffender Form vom Kritischen Rationalismus distanzieren und diesen zum Teil falsch darstellen. Im Gegensatz zu Konstruktivisten halten Kritische Rationalisten an der Annahme der Existenz einer Realität und Möglichkeiten ihrer objektiven Erkennbarkeit fest. Die nicht sachgerechten Vereinfachungen und Unterstellungen konstruktivistischer Autoren liefern einen Anlass, sich mit der Kontroverse zwischen beiden erkenntnistheoretischen Positionen vertiefend und klärend aus kritisch-rationaler Sicht auseinanderzusetzen. Die Lektüre dieses Buches ist hilfreich für Leser, die nicht allen Facetten der Kontroverse in der Literatur selbst nachgehen und sich in überschaubarer Form und mit vertretbarem Aufwand informieren möchten.
Inhaltsverzeichnis
Aus dem Inhalt: Konstruktivismus als neues Wissenschaftsparadigma? - Kritischer Rationalismus als Herausforderung - Begriffe und Ziele des Konstruktivismus - Erkenntnistheorie des Kritischen Rationalismus - Kritischer Realismus und Theorie objektiver Wahrheit - Erkenntnistheorie des Konstruktivismus - Erkenntnistheoretischer Solipsismus und Wahrheitsrelativismus - Kritisch-rationale Analyse der konstruktivistischen Kritik an der Existenz der Realität und ihrer objektiven Erkennbarkeit.