Feen, Elfen, Kobolde - ich kann mich erinnern, dass ich in meiner Kindheit zahlreiche unsichtbare Freunde hatte. Ich traf sie drauß en in der Natur. Manchmal suchte ich mir dort auch schö ne Steine oder bizarr geformte Ä ste aus, die ich mit nach Hause nahm und denen ich magische Fä higkeiten zusprach. Wä hrend Kinder in dieser herrlich-fantastischen Welt umherstreifen, setzt der sprichwö rtliche Ernst des Lebens unweigerlich mit der Pubertä t ein. Schule, aber auch Elternhaus halten uns an, dass wir unsere Zeit sinnvoll nutzen, damit wir wertvolle Mitglieder der Leistungsgesellschaft werden. Auch ich verlor den Draht zu meinen Helfern aus der geistigen Welt. Zum Glü ck konnte ich ihn auf meinem spä teren Weg wieder reaktivieren. Ich studierte Betriebswirtschaft und suchte zu all den anstrengenden Zahlen, Statistiken und Bilanzen einen Ausgleich. In meinem Fitnessstudio wurde ein Yogakurs angeboten, den ich gerne besuchte. Dort knü pfte ich Kontakte und traf mich regelmä ß ig mit einigen Frauen zur gemeinsamen Meditation. Ü ber diese Gruppe ö ffnete sich mir der Weg in den Schamanismus. Ich hatte gerade meine erste Stelle angetreten, war recht zufrieden in dem Job, fü hrte eine durchschnittliche Beziehung und dann traf ich auf einen Menschen, der alles aus der Bahn zu werfen schien. Heute weiß ich, dass ich meinen Seelenpartner begegnet bin. Doch damals schien die Welt aus den Fugen zu geraten. Ich suchte nach Antworten, fand jedoch auf der Ebene, auf der ich mich bewegte, nichts, was mich befriedigte. Was hatte diese schicksalshafte Begegnung zu bedeuten und sollte ich wirklich alles auf den Kopf stellen? Eine der Frauen vermittelte mir den Kontakt zu einer Schamanin. Darunter konnte ich mir nichts vorstellen, war jedoch bereit, jede Art von Impuls aufzugreifen, der mir erlaubte, mich neu zu sortieren. Ich erinnere mich noch, wie ich in dieser Altbauwohnung, die mit allerlei mir fremden Symbolen geschmü ckt war, zunä chst eine Karte ziehen musste. Die Schamanin begann, mich zu rä uchern und trommelte mich und sich selbst in Trance. So unternahm ich meine erste Reise in die Anderswelt, in der ich Tier- und Ahnengeistern begegnete. Die Schamanin sagte mir danach, was Sie wahrgenommen hatte und dass Sie mir mein persö nliches Krafttier an die Seite gestellt hatte. Nun verfü gte ich ü ber einen machtvollen Verbü ndeten. Ich fü hlte mich wie neu geboren, war in der Lage, klar zu sehen und leitete ohne zu zö gern die notwendige Kurskorrektur in meinem Leben ein. Mit meinem Seelenpartner zog ich hinaus aufs Land. Meinen Job verfolgte ich halbtags, aber nur so lange, bis ich meine Ausbildung als Lehrerin fü r Hatha- und Kundalini-Yoga abgeschlossen hatte. Wä hrend dieser Zeit tauchte ich auch tiefer in die altindische Heilkunst Ayurveda ein und beschä ftigte mich mit der Heilkraft von Pflanzen als Ö le, Salben, Tinkturen und bei Rä ucherungen. Mit der Trommel unternahm ich selbst immer wieder schamanische Reisen in die Anderswelt, erzielte jedoch selbst eher chaotische Ergebnisse. Ich merkte allerdings, dass der Schamanismus meine Arbeit mit Yoga erst abrunden wü rde. Dabei stand ich vor einer groß en Herausforderung: In Europa fehlen die traditionellen Hintergrü nde indigener Kulturen und ein bloß es Kopieren von Ritualen und Techniken kamen fü r mich nicht infrage. Ich entschied mich daher fü r einen goldenen Mittelweg, der die kulturü bergreifenden Elemente im Schamanismus miteinander verbindet und absolvierte eine Ausbildung zur integrativ schamanischen Transformationstherapeutin. Heute arbeite ich als schamanisch orientierte Therapeutin mit Klienten und besitze ü berdies ein eigenes Yogastudio. Eine Herzensangelegenheit ist es, den Energiefluss zu harmonisieren, weshalb ich gezielt mit Chakren, aber auch Heilsteinen arbeite. Es ist mir ein besonderes Bedü rfnis, Schamanismus und andere spirituelle Techniken so zu vermitteln, dass sie fü r den modernen Groß stadtmenschen direkt anwendbar sind.