Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Romanistik - Italianistik, Note: 2, 3, Freie Universitä t Berlin (Institut fü r Romanische Philologie), Veranstaltung: PS Literaturwissenschaft: Traditionen des italienischen Romans, Sprache: Deutsch, Abstract: Giovanni Verga (1840 bis 1922) gilt als einer der Begrü nder des Verismus (Verismus von lat. vero: wahr) in Italien. Diese literarische Strö mung wurde vom franzö sischen Naturalismus und dessen Vertreter wie z. B. É mile Zola geprä gt. Vergas erster veristischer Roman I Malavogliä wird als das berü hmteste und bemerkenswerteste Werk in Vergas veristischer Schaffensphase angesehen. Der Autor und sein Roman I Malavogliä sollen in der folgenden Arbeit nä her betrachtet werden. Dabei scheint es zunä chst sinnvoll, den Verismus in Italien zu beschreiben (2.). Welche grundsä tzlichen Eigenschaften veristisches Schreiben ausmachen, die Frage nach den Grü nden der Entstehung und warum der Verismus vor allem durch sizilianische Autoren vertreten wurde, sollen hier geklä rt werden. Anschließ end werden Teile der Biographie von Giovanni Verga und einige seiner Werke aufgezeigt (3. 1), um schließ lich den Autor und den Verismus in Zusammenhang zu bringen (3. 2).
In Vergas Romanen vor 1880 wird bereits seine Haltung gegenü ber der sozialen Gesellschaft und dem menschlichen Leben insgesamt deutlich, die von Schwermut und Pessimismus geprä gt ist. Entscheidende Voraussetzungen fü r das veristische Schreiben sind die Herkunft Vergas aus dem damals noch sehr unterentwickelten Sizilien und Vergas Sichtweise auf die Problematik der Klassengesellschaft, die in den letzten drei Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts noch sehr ausgeprä gt war. Zur gleichen Zeit beginnt sich jedoch auch die ö konomische und industrielle Entwick-lung in Sizilien stä rker auszubreiten.
Tradition und Fortschritt spielen ambivalente Rollen, die immer wieder hinterfragt werden. Vergas pessimistische Haltung, dass man fü r das Leben immer kä mpfen mü sse, lotta per la vitä , ist im Roman I Malavogliä deutlich zu spü ren. Unter Punkt 4 wird eine kurze Zusammenfassung des Romans I Malavogliä gegeben, die den Untergang der sizilianischen Fischerfamilie Malavoglia skizziert und die veristischen Merkmale im Roman werden durchleuchtet. Dabei sind insbesondere die Erzä hltechnik und die verwendete Sprache der Figuren von Bedeutung. Der 5. Punkt schließ t die Arbeit mit der Schlussbetrachtung ab.